Black Diamond Distance 15 Rucksack im Test

Black Diamond ist ein US-Amerikanischer Bergsportartikelhersteller, welcher seit 1957 auf Kletter- und Schitourenausrüstung spezialisiert ist. In den letzten Jahren sind Speedhiking, Alpinerunning, Scrambling & Co. zum Trend geworden und die Grenzen zwischen Klettern, Wandern und Trailrunning verwischen zunehmend. Bergfans, die gerne schnell in entlegenem und alpinem Gelände unterwegs sind, brauchen generell mehr Ausrüstung, welche bisher in eine (größere) herkömmliche Laufweste oder in einen (kleineren) klassischen Rucksack eingepackt wurde. Black Diamond vereint im Distance 15 Rucksack die besten Technologien und Merkmale einer Laufweste und einem Alpinrucksack und schafft somit eine praktische Lösung für alpine Abenteuer.

Black Diamonds neue Rucksack Kategorie für Outdoor Fans

Im Juni hatte ich die Möglichkeit den Distance 15 zu testen und habe ihn zu Bergtouren auf die Garmischer Klassiker (Eckbauer, Kreuzjoch, Wank, Stepbergalm…), sowie auf eine einfache Bergtour in der Slowakei mitgenommen. Längere, technischere Ausflüge in steilerem Gelände mit hohen Trails konnte ich in der Testperiode leider nicht einbauen, obwohl der Rucksack vor allem auf diese Aktivitäten ausgelegt ist. Der Vorteil dieses Rucksacks, der eigentlich auch als Weste bezeichnet werden kann oder sogar sollte liegt in der Versatilität, da er sozusagen eine neue Kategorie für die Outdoorfans schafft. Eine praktische Laufweste mit 15 Liter Packvolumen.

Von vorne betrachtet, erinnert der Distance 15 stark an die Traillaufwelt: Kleine elastische Fächer für die schnelle Handhabung on the go. Flasks, Riegel, Handy und Handschuhe haben ausreichend Platz. Besonders gut fand ich die mit einem Reißverschluss verschließbare Tasche, in die ein Telefon gerade gut reinpasst und nicht herumschlackert.

Distance 15 Rucksack – Härtetest im Regen

Anders, als man von vorne erwarten würde, erinnert der Distance 15 von hinten eher an einen Wanderrucksack. Das große Hauptfach besteht aus einem wasserfesten Stoff, die Öffnung lässt sich oben zusammenrollen und kann mit einem Haken am Rückenteil befestigt und verschlossen werden. Darunter befindet sich noch eine weitere Schicht mit einem integrierten Sicherheitsfach für wichtige Kleingegenstände, welche ebenfalls am oberen Öffnungsrand mit einem Bund zugezogen wird, um Feuchtigkeit fernzuhalten. Obwohl diese Schicht vom Obermaterial (Rucksackdeckel) nicht komplett bedeckt wird, drang kein Regen ins Innere, auch wenn es an einem Testtag ordentlich geregnet hat. Trotz, dass sich auf dem Rucksack Regentropfen sammelten, überzeugte das wasserdichte Material und ließ keine Feuchtigkeit hindurch.

Überzeugende Passform des Distance 15

Im Inneren kann hinter der elastischen Trennwand ein Camelback befestigt und Kleinkram, wie z.B. Wertsachen separat in einem Reißverschlussfach verstaut werden. Auf der Außenseite des Distance 15 befinden sich zwei unauffällige Halterungen für Eisgeräte sowie zwei Z-Pole-Fächer zum Verstauen von Trekkingstöcken, wenn diese nicht benötigt werden.

Der Rucksack kann während des Tragens, mit Hilfe von Gummibändern an beiden Seiten, komprimiert werden. Ich konnte den Distance 15 im Handumdrehen durch Festziehen und Lösen der elastischen Schnüre optimal an meinen Oberkörper anpassen. Die Passform (in meinem Fall Größe M) hat mich sehr überzeugt, da sie für mich (193cm), wie für meinen Wander-Kollegen (175cm) idealen Komfort bot. Auch an die wetterbedingte unterschiedliche Kleidung passt sich der Distance 15 an. Egal ob mit einem Shirt, mehreren dünnen Schichten oder einer Regenjacke war er angenehm zu tragen. Ob leer, oder vollgepackt war er mir nie zu lose oder zu einengend. Vorne schließt man ihn mit zwei höhenverstellbaren Riemen mit einfachen Schnallen, welche auch zu einem gutem Sitz beitragen. Die Schnallen kamen mir robust vor und waren einfach zu Händeln.

Mehr Spielraum mit mehr Packvolumen

Obwohl meine langsamen Läufe oder Speedhikes im Frühsommer nicht gerade 15 Liter Volumen verlangten, war für mich dieser Umfang gar nicht zu viel des Guten. Dank den oben erwähnten Eigenschaften und einer sehr angenehmen und leichten Rückenpolsterung ist der Tragekomfort gut. Außerdem hat man mit einem größeren Packvolumen noch Spielraum im Bezug auf die Komplexität der Touren. So könnte man noch eine leichte Kletterausrüstung oder mehr Essen, Trinken und Bekleidung mitnehmen. Deshalb eignet sich der Distance 15 auch für die kälteren Jahreszeiten, in denen man eine dickere Jacke im geräumigen Hauptfach unterbringen kann und auch im Alltag ist er ein treuer, wasserdichter Begleiter. Den universellen Gebrauch sehe ich als großes Plus, denn auf Grund des 15 Liter Volumens kann man für eine Tagestour, aber auch für mehrere Tage, Gepäck mitnehmen. Der Einsatz im Wettkampf ist meiner Meinung nach eher bei langen Distanzen, schlechtem Wetter, Self-sufficient Rennen oder sehr technischen Strecken sinnvoll. Wer das Konzept des Black Diamond Distance 15 gut findet, jedoch nicht so viel Packvolumen braucht, kann zur 8L Variante greifen, dem Distance 8.

Black diamond distance 15 rucksack – Fazit

Aus meiner Sicht hat Black Diamond einen gelungenen Hybrid-Rucksack/ Weste entwickelt, welche vor allem für längere Trails in den Bergen ausgerichtet ist, jedoch auch sehr gut anstatt einer „typische“ Laufweste eingesetzt werden kann. Die Hauptvorteile liegen in der Flexibilität, der tollen Passform, dem Tragekomfort und der Wasserfestigkeit. Große Nachteile habe ich während meiner Testphase nicht gefunden, man muss jedoch daran denken, dass man den Rucksack absetzen muss, um Dinge im großen Hauptfach zu verstauen oder herauszunehmen. Das ist bei dieser Konstruktion aber zu erwarten gewesen. Mich hat der Distance 15 überzeugt und ich freue mich, ihn bald für etwas längere Touren in die höheren Berge mitzunehmen.

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