Wohin soll es mit dem Zelt gehen?

Die Wahl des passenden Zeltes hängt zum größten Teil davon ab, was du damit geplant hast. Ein relevanter Faktor ist erstmal das Gewicht. Beeinflusst wird dieses neben der Größe hauptsächlich von den verbauten Materialien, so zum Beispiel ob die Stangen aus Carbon sind. Wenn du ausgedehnte Touren durch die Natur vorhast und dafür das Zelt im Rucksack tragen musst, dann möchtest du sicherlich ein möglichst leichtes Zelt – ab 700g!, ein so-genanntes Trekkingzelt, haben. Denn einige extra Kilo wirken sich schon sehr schnell aus. Wenn du aber zum Campen gehst, das Zelt nicht jeden Tag woanders hintragen musst und vermutlich mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs bist, dann ist das Campingzelt mit bis zu 10kg die bessere Wahl. Wer aber wirklich große Expeditionen zu allen 4 Jahreszeiten startet, der benötigt ein Expeditionszelt. Diese sind einerseits robuster und andererseits stabiler, sodass sie auch den ungemütlichen Winterstürmen und Schneelasten gut standhalten können. Vom Bau her sind diese Zelte meist so-genannte Geodäten-Zelte. Sie sind dadurch extrem stabil, aber eben etwas schwerer.

©Blick aus dem Zelt von Fjällräven

Konstruktion des Zeltes

Tunnelzelt, Kuppelzelt, Wurfzelt oder Tarp? Der Unterschied liegt darin, wie das Zelt aufgebaut ist.

Das Tarp ist das einfachste. Hierbei handelt es sich im Grunde um ein größeres Dach, welches mittels Stangen am Boden fixiert wird. Aber es müssen nicht unbedingt die dafür vorgesehenen Stangen sein, auch Wanderstöcke oder Bäume tun es. Diese Zeltplane schützt dann von oben vor Sonne oder Regen. Hat aber dafür keinen Zeltboden, sprich wenn es wirklich stark regnet, dann wird es trotzdem drunter nass reinfließen. Großer Vorteil ist, dass du unter diesem Zelt, sofern du es hoch genug spannst, gemütlich stehen kannst und auch immer frische Luft hast.

Nun zur Kuppelzeltkonstruktion. Das Kuppelzelt ist sehr beliebt, denn es ist einfach, schnell auf- und abgebaut und äußerst stabil. Das ganze kann man sich wie der Name schon sagt, wie eine Kuppel vorstellen. Dadurch dass die Stäbe in sich selbst verbaut sind, ist das ganze Zelt sehr formstabil und muss daher auch nicht viel angespannt werden. Es ist sozusagen selbsttragend, du könntest es also wenn notwendig einfach hochheben und wo anders hinstellen. Dafür ist dieses Zelt etwas schwerer als andere Zelte und bietet durch seine Konstruktion auch weniger Stauraum und Steh-Möglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ist, das diese Art von Zelt sehr wenig Platz braucht, eben weil es nicht viel angespannt werden muss. Daher in schwierigem Gelände super praktisch.

Der Konkurrent zum Kuppelzelt ist das Tunnelzelt. Dieses Zelt ist vom Gewicht her leichter und hat eine sehr gute und effiziente Raum Nutzung. Es ist dementsprechend auch gemütlicher zum aufrecht Sitzen oder Stehen. Dafür muss dieses Zelt besser abgespannt werden und ist aufgrund seiner Konstruktion prinzipiell etwas instabiler als das Kuppelzelt.

Besonders einfach praktisch ist das Wurfzelt. Dieses Zelt ist super schnell auf- und auch wieder abgebaut. Hier müssen keine Stangen zusammengebaut werden, das Zelt stellt sich vielmehr von alleine auf. Das einzige was du noch tun musst, ist es im Boden zu verankern. Aber dafür sind diese Zelte meist nur einwandig. Sprich, gebildetes Kondenswasser wird nicht so gut verschwinden. Außerdem müssen diese Zelte sehr gut abgespannt werden und sind vom Packmaß auch nicht unbedingt einfach in den Rucksack zu werfen!

Generell müssen alle Zelte abgespannt werden. Ein Kuppelzelt eben weniger aufgrund seiner Bauweise. Der Vorteil hiervon ist einerseits, dass das Zelt nicht davon fliegt. Aber andererseits auch die bessere Belüftung. Denn dadurch wird ein Luftraum zwischen Innen- und Außenzelt geschaffen, sodass hier Kondenswasser durch das Innenzelt nach außen abgeleitet wird und durch den Aufbau des Zeltes dort gut abläuft bzw. trocknet. Durch das Abspannen des Zeltes wird das Außenzelt so geformt, dass Regenwasser optimal abrinnen kann und sich keine Wasserpfützen auf dem Dach sammeln.

©Frühstück am Zelt von MSR

Größe, Eingänge, Lüftung .. es gibt noch einiges zu beachten beim Zelt

Die Größenangabe der Zelte ist relativ simpel. So gibt es ein-mann Zelte die dementsprechend kleiner sind, zwei-, drei- und auch vier-mann Zelte. Diese sind dann perfekt für Familien oder größere Gruppen mit mehreren Personen. Übrigens lassen sich einige Kuppelzelte sogar zusammensetzen um Familienzelte zu bauen!

Meistens sind die Zelte auch mit Vorräumen ausgestattet. Wenn du also aus dem Innenzelt rausgehst, dann gelangst du in den Vorraum welcher sich dann nur im Außenzelt befindet. Während das Außenzelt dir Schutz vor Nässe bietet, schützt das Innenzelt hauptsächlich nochmals vor Moskitos und dergleichen. Dieses ist dann atmungsaktiv. Besonders praktisch sind jene Zelte, die zwei Eingänge haben. Zelte mit einem Eingang sind zumeist Längs-Schläfer-Zelte, jene mit zwei Eingängen für Quer-Schläfer. Mit dem zusätzlichen Eingang kannst du das Zelt gut durchlüften. Außerdem gibt es zumeist auch Fenster und Lüftungsöffnungen. Wenn es besonders windig draußen ist, dann werden die Zelte mithilfe von Sturmleinen besser im Boden verankert. Und auch vor Regen schützen sie gut, denn das Außenzelt ist wasserfest. Ähnlich wie bei Outdoorbekleidung dient die Wassersäule als Maßstab für die Wasserfestigkeit des Materials.

Das beste Zelt bringt übrigens wenig, wenn die restliche Ausrüstung nicht passt. Denn vor Kälte die aus dem Boden aufsteigt und auch zum komfortablen Schlafen benötigst du unbedingt noch dein Zeltzubehör: eine Isomatte sowie einen Schlafsack! Und am besten wird das ganze in einem großen Rucksack verstaut. Auch sämtliches weiteres Outdoor Zubehör wie Stirnlampen oder Kocher und Geschirr findest du bei uns!

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