Info- und Bestelltelefon: +49 8856 9367133
deen
Home

Das Sport Conrad Materiallexion

Sport- und Outdoormarken tüfteln ständig an Technologien, die es noch angenehmer machen, seiner Leidenschaft nachzugehen  und das zunehmend unabhängig vom Wetter. Die Entwicklung neuer Fasern, innovativer Konstruktionen und umweltschonender Konzepte macht es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. In unserem Materiallexikon wollen wir die Technologien erklären, die in vielen Outdoor-Produkten zum Einsatz kommen.

Wir zeigen die Unterschiede zwischen Hardshell und Softshell auf und geben einen Überblick über die wichtigsten Membrantechnologien. Außerdem listen wir auf, welche Attribute bei der Vergabe unseres WIR DENEKN UM Labels eine Rolle spielen. Das Label soll dir die Wahl erleichtern, wenn du nach umweltfreundlicheren Alternativen suchst. Viel Spaß beim Schmökern!

Dekoratives Hintergrundbild
Äußere Lage: Hardshells und Membranen

Membranen sind hauchdünne Schutzbarrieren, die Outdoor-Bekleidung und -Zubehör wasserdicht, winddicht und gleichzeitig atmungsaktiv machen. So können Sportlerinnen und Sportler auch unter widrigen Bedingungen ihrem Hobby oder Beruf nachgehen. Outdoormarken greifen auf verschiedene Membranhersteller zurück. Der bekannteste Vertreter auf dem Markt ist GORE-TEX - aber mit Sympatex, Dermizax, HDry und anderen gibt es ebenso bewährte Technologien, die von vielen namhaften Marken eingesetzt werden. Darüber hinaus setzen einige Marken wie Maloja und Vaude auf eigene Membraninnovationen.


Damit unsere natürliche Klimaanlage reibungslos funktioniert und wir trotz Regenschutz nicht überhitzen, machen sich die Membranhersteller verschiedene Prinzipien zunutze. Grob lassen sich poröse und porenlose Konstruktionen unterscheiden. Beide verfolgen jedoch das gleiche Ziel: Körperfeuchtigkeit wird nach außen geleitet, während Nässe von außen nicht eindringen kann. Zudem verwenden die Membranspezialisten unterschiedliche Materialien, die sich in ihrer Umweltfreundlichkeit und Klimabilanz stark unterscheiden können. Seit einigen Jahren arbeiten viele Hersteller jedoch an Alternativen, die zum Beispiel auf gefährliche Chemikalien wie manche PFAS verzichten.


Wichtig ist auch, dass sich Sportlerinnen und Sportler schon vor dem Kauf eines Membranprodukts Gedanken über den Verwendungszweck machen. Denn nicht jeder besteigt mit der neuen Regenjacke den nächsten Achttausender und „mehr“ ist nicht immer besser. Und um die Sachlage noch ein wenig komplizierter zu machen: Membranen kommen sowohl in Hardshells, wie beispielsweise der klassischen Regenjacke, als auch den etwas weicheren und meist wärmeren Softshells vor – wobei nicht jedes Softshellprodukt zwingend über eine Membran verfügt!


Bild © Sympatex 

Die großen Membran-Hersteller und Eigenmembranen der Marken

Dekoratives Hintergrundbild
Windschutz durch Softshells & Co.

Die Kategorie der Softshell-Produkte lässt sich am besten abgrenzen, wenn man die Unterschiede zu Hardshell-Produkten, wie z.B. der absolut wasserdichten Regenjacke, betrachtet. Der Name Softshell steht für ein atmungsaktives und wasserabweisendes Gewebe, das für Bekleidung und Accessoires verwendet wird. Im Vergleich zu den eher wenig dehnbaren und manchmal rascheligen Hardshells sind die Stoffe deutlich weicher, elastischer und häufig auch wärmer, aber meist nicht absolut wasserdicht. Im Vergleich zu Produkten wie Fleecejacken verfügen Softshells dennoch über bessere Wetterschutzeigenschaften, da sie in der Regel sehr gut winddicht sind und auch einen gewissen Nässeschutz bieten.


Darüber hinaus gibt es allein innerhalb der Kategorie der Softshells erhebliche Unterschiede in der Konstruktion und Ausrichtung der Produkte. So verfügen die eher auf Wetterschutz ausgerichteten Vertreter über atmungsaktive Membranen, die zusätzlich wasserdicht sind. Andere Produkte kombinieren Windschutz mit wasserabweisenden Eigenschaften und wieder andere bieten nur Windschutz. Aufgrund ihrer meist eher elastischen Eigenschaften können Softshells daher auch körpernäher geschnitten werden und sind, je nach Ausrichtung, durch den Einsatz von Fleece auf der Innenseite des Gewebes mehr oder weniger isolierend. Zugenommen hat auch die Konstruktion von Hybrid-Produkten, die in unterschiedlichen Bereichen wasserabweisendes und flexibles Softshellmaterial mit wasserdichten Zonen kombiniert.


Softshell-Produkte sind ideal für Aktivitäten, bei denen ein gewisser Wetterschutz erforderlich ist, Komfort und Bewegungsfreiheit aber im Vordergrund stehen. So profitieren unter anderem Bergsteiger, Kletterer und Wanderer von den angenehmen Trageeigenschaften. Bei anderen Aktivitäten, wie z.B. beim Skitourengehen, kommen zunehmend Hybridkonstruktionen aus wasserdichten Laminaten mit atmungsaktiven und flexiblen Bereichen zum Einsatz.


Neben Softshell-Produkten gibt es auch hauchdünne Lagen wie Windjacken oder -westen aus Materialien wie Pertex Quantum, bei denen der Wärmerückhalt eine untergeordnete Rolle spielt. Diese Lagen sollen lediglich vor Auskühlung durch Wind schützen. Sie eignen sich vor allem als leichte Begleiter für kurze Rad- und Wandertouren, bei denen kein massiver Wetterumschwung zu erwarten ist.

Dekoratives Hintergrundbild
Mid Layer / Isolationen

Im Outdoor- und Bergsport sind sie nicht wegzudenken: Isolationsschichten sorgen dafür, dass unsere Körpertemperatur auch bei extremer Kälte konstant bleibt. Isolationsmaterialien kommen in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz: vom Skihelm über die klassische Daunenjacke bis hin zu Schuhen. Verwendet werden Materialien wie Wolle, Kunstfasern oder Daunen. Diese bilden aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften oder ihrer Verarbeitung kleine Lufteinschlüsse, die die Körperwärme speichern. 


Daunen haben dabei das beste Verhältnis von Gewicht zu Wärme. Deshalb sind Produkte wie Daunenjacken oder -schlafsäcke so leicht und gleichzeitig extrem warm. Allerdings ist die Verwendung von Daunen aus Tierschutzgründen nicht unumstritten - einige Hersteller achten deshalb auf die Verwendung von RDS-Daunen (Responsible Down Standard - siehe unten: Siegel & Zertifikate). Auch das Recycling von Daunen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Daunenprodukte haben aber auch den Nachteil, dass sie ihre guten Wärmeeigenschaften verlieren, sobald sie nass werden.


Eine Alternative zu Daunen sind Kunstfaser-Isolierungen, z.B. von Herstellern wie PrimaLoft®, Thermore und Thinsulate. Diese Materialien ahmen die Eigenschaften der Daune nach, indem sie eine Vielzahl kleiner Lufteinschlüsse bilden. Meist werden die hauchdünnen Kunstfasern, die um ein Vielfaches feiner sind als menschliches Haar, zu einem Vlies verarbeitet, das zwischen dem Außenmaterial und einer Innenschicht eingebettet wird. Kunstfaser-Isolierungen haben den Vorteil, dass sie auch bei Nässe wärmen und unempfindlicher in der Handhabung sind - an die Wärmeleistung von Daunen kommen Kunstfaser-Isolierungen allerdings nicht heran.


Als sogenannte Midlayer, also wärmende Zwischenschichten, sind auch Produkte aus Fleece beliebt. Fleece besteht überwiegend aus Kunstfasern wie Polyester und wärmt durch seine aufgeraute Oberfläche. Der flauschige „Flor“ hält die Wärme durch Lufteinschlüsse am Körper, ähnlich wie Vlies.


Das Naturprodukt Wolle hat in den letzten Jahren einen Siegeszug angetreten: Immer mehr Hersteller verarbeiten die tierische Faser zu Isolationsprodukten. Wolle wird zum Beispiel wie Kunstfaser-Isolierungen in Form von Vlies als wärmende Schicht in Jacken eingesetzt - wie bei den Swisswool-Isolierungen der Marke Ortovox. Wolle kann aber auch zu Fleecestoffen verarbeitet werden, die allerdings häufig kostspieliger sind.


Auf der Suche nach ökologischen und ethischen Alternativen sind Hersteller wie Vaude auf die Faser des Kapokbaums gestoßen. Die flauschig-weiche Faser wird von der Ingredient Brand PrimaLoft® zu Isolationsprodukten verarbeitet, die ressourcenschonender sind als Produkte aus „Virgin Polyester“.

Isolationen

Dekoratives Hintergrundbild
Fasern, Stoffe & Materialien

Die Bergsteiger früherer Zeiten kleideten sich in Wolljanker und Lodenhose. Frauen waren bis in die 20er Jahre gezwungen, in langen, schweren Kleidern oder Röcken die Berge zu erklimmen. Manche wechselten unterwegs die Kleidung oder riskierten in gerafften Hosen, den sogenannten Bloomers, gesellschaftliche Kritik, Ausgrenzung oder sogar Geldstrafen.


Heute hat der Bergmensch, egal welchen Geschlechts, die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Marken, Materialien, Schnitten, Farben und mehr oder weniger nachhaltigen Produkten. Der technische Fortschritt hat den Bergsport komfortabler gemacht als je zuvor. Ausgeklügelte Stoffe und Fasermischungen sorgen dafür, dass unsere persönliche Klimaanlage reibungslos funktioniert und wir uns auch bei schweißtreibenden Aktivitäten wohlfühlen.


Doch Faser ist nicht gleich Faser: In Bezug auf Herkunft, Eigenschaften, Belastbarkeit und Ökobilanz unterscheiden sich einige Fasern erheblich. Grob unterscheidet man zwischen Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Hanf, biobasierten Fasern auf Zellulosebasis wie Lyocell und rein synthetischen Fasern auf Erdölbasis.


Häufig mischen Hersteller die Fasern. Zum Beispiel wird Merinowolle oft mit Synthetik versetzt, um sie robuster zu machen. Aus ökologischer Sicht ist das nicht unproblematisch, denn nur sortenreine Materialien lassen sich derzeit gut recyceln. Einige Marken setzen deshalb wieder auf sortenreine Konzepte. So verwendet die schwedische Marke Houdini in ihren Baselayern entweder reine Merinowolle oder 100% Synthetik. Auch andere Hersteller wie z.B. Icebreaker versuchen, Kunstfaserbeimischungen nach und nach aus ihren Produkten zu eliminieren. Auch im Bereich der Hartwaren wie zum beispiel im Ski- und Snowboardbau oder bei Accessoires wie Brillen und Helmen setzen einige Hersteller zunehmend umweltfreundlichere Materialien wie Flachs statt Carbon und Plastik auf Maisbasis ein. 


Um dir die Wahl deines nächsten Kleidungsstücks, Accessoires oder deiner neuen Ausrüstung zu erleichtern, findest du hier eine Auflistung der verschiedenen Fasern, Materialien und Technologien.


Bild © Icebreaker

Fasern, Materialien & Technologien

Dekoratives Hintergrundbild
Siegel, Zertifikate und Standards

Jeder kennt sie: die kleinen Logos, die den Einkauf fairer, ökologischer und schadstofffreier machen sollen. Meist geben sie Auskunft darüber, ob bei der Rohstoffgewinnung und Produktion bestimmte Umweltstandards eingehalten wurden, der Tierschutz beachtet wurde und faire Arbeitsbedingungen herrschen. Auch das Thema giftige Chemikalien, sowohl im Produktionsprozess als auch im fertigen Produkt, beschäftigt die Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend.


Insbesondere Outdoor-Sportlerinnen und -Sportler achten häufig auf die Umweltverträglichkeit der verwendeten Produkte. Dabei ist allen Beteiligten bewusst: Die Produktion und Nutzung von Sporttextilien, Accessoires und Hartwaren ist ein Spagat zwischen Funktionalität, Leistung, Langlebigkeit und Umweltschutz. Der Markt ist in Bewegung und die Hersteller suchen nach nachhaltigeren Alternativen.


Labels, Standards und Zertifikate dienen als Gradmesser und können bei der Orientierung helfen. Deshalb haben wir die wichtigsten zusammengestellt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und nicht alle Siegel sind umfassend erklärt. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, findet am Ende des Textes die Links zu den jeweiligen Zertifikaten.


Bild © GOTS.

Die einzelnen Siegel, Zertifikate & Standards knapp erklärt

Dekoratives Hintergrundbild
Unser WDU Label und die Attribute auf Produktebene

Nachhaltigkeit sichtbar machen – das ist die Idee hinter unserem WDU-Label.

Für die Vergabe des WDU-Labels haben wir ein zweistufiges Bewertungsverfahren eingeführt und überprüfen unsere Lieferanten und Produkte regelmäßig. Den Bewertungsprozess haben wir bereits 2018 eingeführt und entwickeln ihn seitdem kontinuierlich weiter. 


Unsere Produktkennzeichnung soll es dir ermöglichen nachhaltige Aspekte in unserem Sortiment schnell zu erkennen und dich gezielt zu informieren.

Sie macht es dir leicht, bewusstere Entscheidungen zu treffen – ohne dabei auf Funktion, Stil oder Qualität zu verzichten.


Im Onlineshop kannst du zudem unter dem Filter "Nachhaltigkeit" nach Kriterien wie „ohne PFAS/PFC hergestellt“, „recycelte Materialien“ und anerkannten Siegeln wie dem „Grünen Knopf“ auswählen.


In unseren Filialen beraten dich unsere Expert:innen gerne persönlich und du kannst nachhaltige Produkthighlights an unserem WDU-Hangtag erkennen.


Wenn du mehr über unsere Anforderungen an Marken und Produkte erfahren willst dann findest du hier alle Antworten: Wir-denken-um Nachhaltigkeitssymbol

WDU Attribute auf Produktebene