Die Berge und Natur sind für viele von uns mehr als nur ein Ort zum Sporttreiben – sie sind ein Rückzugsort, eine Herausforderung, ein Lebensgefühl. Sie sind beim Outdoorsport unser Spielplatz. Und gerade, weil wir so viel Zeit draußen verbringen, tragen wir auch Verantwortung. Verantwortung gegenüber der Umwelt, den Tieren und anderen Menschen, die draußen unterwegs sind. Naturverträglicher Outdoorsport ist daher kein Verzicht, sondern eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Abenteuer.
Naturverträglicher Outdoorsport ist kein Verzicht, sondern eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Abenteuer. Foto: Sport Conrad
Was bedeutet „naturverträglich unterwegs“ überhaupt?
Naturverträglich unterwegs zu sein heißt, sich draußen so zu verhalten, dass die Natur, Tiere und andere Menschen möglichst wenig beeinträchtigt werden. Es wird dadurch versucht seinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren – sei es durch umsichtige Tourenplanung, das Einhalten von Regeln in Schutzgebieten, Rücksicht auf Wildtiere oder umweltfreundliches Reisen. Kurz gesagt, Natur genießen, ohne ihr zu schaden. Dazu gehört zum Beispiel:
- die Nutzung vorhandener Wege und Routen,
- das Einhalten von Wildschutz- und Schongebieten,
- das Meiden störungssensibler Zeiten (z. B. Dämmerung),
- eine möglichst umweltfreundliche Anreise,
- und das bewusste Vermeiden von Lärm und Müll.
Warum ist das wichtig?
Alpine Lebensräume sind besonders empfindlich. Hier leben Pflanzen und Tiere, die perfekt an extreme Bedingungen angepasst sind – aber eben auch sehr störanfällig. Wenn wir abseits von Wegen unterwegs sind, Tiere aufscheuchen oder Pflanzen zerstören, kann das langfristige Folgen haben. Besonders im Winter ist jede Flucht für ein Wildtier lebensbedrohlich – sie verlieren dabei wertvolle Energie, die sie zum Überleben brauchen.
Gleichzeitig hat die Zahl der Outdoor-Sportler:Innen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Mehr Menschen bedeuten mehr Druck auf sensible Ökosysteme. Wenn wir alle ein bisschen achtsamer sind, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Natur lebendig und erlebbar bleiben.
In alpinen Lebensräumen leben Pflanzen und Tiere, die perfekt an extreme Bedingungen angepasst sind. Foto: Sport Conrad
Tipps um naturverträglich unterwegs zu sein:
Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln kannst du dazu beitragen, unsere Bergwelt zu schützen und langfristig zu erhalten. Hier kommen unsere sieben Tipps für dein nächstes Outdoor-Abenteuer:
1. Informier dich vor deiner Tour
Informiere dich vorab, gibt es aktuelle Infos zur Route, Schutzgebiete, Sperrzeiten oder Wildruhezonen? Regionale Apps und Plattformen oder lokale Tourismusverbände können dir dabei helfen.
2. Bleib auf markierten Wegen und Routen
Abseits der Wege zu gehen sieht vielleicht verlockend aus, schadet aber der Natur – besonders in sensiblen Zonen. Gerade im Frühjahr sind alpine Böden besonders empfindlich.
3. Meide sensible Zeiten – vor allem in der Dämmerung
Früh morgens oder abends ist die beste Zeit um Tiere zu beobachten, aber genau dann wollen sie Ruhe. Viele Wildtiere sind dämmerungsaktiv und brauchen ungestörte Phasen zum Fressen oder Ruhen. Besonders im Winter kann jede Flucht lebenswichtige Energie kosten. Wenn’s also nicht unbedingt sein muss: lieber tagsüber unterwegs sein.
4. Leave no trace
Was du mitbringst, nimmst du auch wieder mit. Auch Dinge wie Bananenschalen oder Papiertaschentücher gehören nicht in die Natur – sie brauchen Jahre, um zu verrotten.
5. Nutze öffentliche Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften
Viele Bergregionen sind mittlerweile gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Wer mit Bus oder Bahn fährt oder sich mit anderen zusammentut, spart CO₂ und entlastet die oft vollen Parkplätze in Bergregionen.
Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln kannst du dazu beitragen, unsere Bergwelt zu schützen und erhalten. Foto: Sport Conrad
6. Respektiere lokale Regeln & Grenzen
Weideflächen, Almen, Schutzgebiete – all das hat seine Berechtigung. Respektiere Absperrungen, Wegsperrungen und Eigentumsrechte. Und sprich freundlich mit Einheimischen – viele Konflikte entstehen durch Missverständnisse.
7. Laut ist out
Die Berge sind ein Ort der Ruhe – für dich, für andere und für Wildtiere. Verzichte daher auf laute Musik oder Schreien, dies stört nicht nur Wildtiere sondern auch andere die draußen Ruhe suchen.
Die hier gesammelten Verhaltensregeln basieren auf den offiziellen Empfehlungen der Bayerischen Naturparke. Weitere Infos findest du unter naturerlebnis.bayern.de.
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