Das steckt wirklich hinter diesen 7 Wandermythen

Das Moos am Baum zeigt immer nach Norden, zwei Paar Socken verhindern Blasen und Wolken schützen vor Sonnenbrand? Wir haben ein paar beliebte Mythen und Irrglauben beim Wandern für dich genauer unter die Lupe genommen und zeigen dir, wie viel Wahrheit dran ist. 

 

WAndermythen: WaS STIMMT WIRKLICH?


„Norden? Die Seite am Baum, auf der Moos wächst!“

Vor allem, wenn es um die Orientierung im offenen Gelände geht, gibt es den ein oder anderen Irrglauben. Ein besonders beliebter hängt mit dem Moosbewachs an Bäumen zusammen. Da es Moos gerne schattig und feucht mag, wird oft fälschlicherweise angenommen, dass es am Baum die Richtung nach Norden weist. Das macht grundsätzlich schon Sinn, denn im Norden scheint ja bekanntlich keine Sonne. Das Problem mit dieser Theorie ist nur, dass das Wachstum von Moos auf Bäumen nicht nur mit Sonnenlicht zusammenhängt, sondern auch mit anderen Faktoren wie Windrichtung und Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund gibt es durchaus Bäume, die auch auf der anderen Seite bemoost sind. 

Grundsätzlich ist es deshalb immer ratsam einen Kompass dabei zu haben, um die Himmelsrichtung zu bestimmen – Smartphones und auch vereinzelte Sport Uhren können dazu natürlich auch verwendet werden. 

 

„Zwei Paar Socken verhindern Blasen“

Zwei Paar Socken tragen, um Blasen und Scheuerstellen zu vermeiden – eine Weisheit, die sich hartnäckig hält. Die aber eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist. Trägst du zwei Socken übereinander, können Falten entstehen, die wiederum für Druckstellen und Reibungen führen können. Der richtige Wanderschuh, aber auch die richtigen Wandersocken (einlagig) bleiben ungeschlagen das beste Mittel gegen Blasen, offene Stellen und Druckstellen. 

Wirf also am besten einen Blick auf unseren Bergschuh– und Wandersocken Guide und komm zu uns in die Filiale. Mit Hilfe unseres 2D Foot Scanners können wir deinen Fuß auf den Millimeter genau vermessen und den richtigen Schuh für dich finden. 

 

„Ein Rucksack mit Netzrücken ist immer die beste Wahl“

Viele schwören beim Wandern auf einen Rucksack mit Netzrücken. Der Packsack liegt dabei nicht direkt am Rücken auf, wodurch eine gute Belüftung gewährleistet wird. Grundsätzlich ist dieses System natürlich angenehm, weil man ohne den direkten Körperkontakt weniger schwitzt. Allerdings sind solche Wanderrucksäcke nicht in jedem Fall die beste Wahl. Der Schwerpunkt des Rucksackes liegt nämlich nicht mehr direkt am Rücken. Dadurch kommt man bei Kletterpassagen oder auch steileren Abschnitten schneller aus dem Gleichgewicht. Bei anspruchsvollen Bergtouren sollte die Last also möglichst nahe am Körper liegen, um die Stabilität zu erhöhen – ein Rucksack mit Kontaktrücken ist hier die bessere Wahl. Ist man hingegen hauptsächlich im flachen Gelände unterwegs, ist ein Netzrücken die angenehmere Variante.

 

„Wanderstöcke sind nur für alte Leute“

Wanderstöcke werden oft belächelt und als Hilfsmittel für ältere Leute abgetan. Dabei haben sie jede Menge Vorteile, die auch jungen Wanderern zugute kommen: Beine und vor allem Knie werden entlastet. Dadurch hast du eine längere Ausdauer, da ein Teil der Belastung von den Armen übernommen wird. Gleichzeitig hast du dadurch ein besseres Ganzkörpertraining als beim Wandern ohne Stöcke. Außerdem geben dir Wanderstöcke mehr Sicherheit am Berg, da du mit Ihnen eine bessere Balance hast und auch Stürze oft noch abfangen kannst. 

 Mehr zu den Vorteilen von Wanderstöcken und worauf du beim Kauf achten musst, findest du hier. 

 

„Wolken schützen vor Sonnenbrand“

An einem bewölkten Tag wird die Sonnencreme beim Wandern gerne mal zuhause gelassen. Wieso denn auch eincremen, wenn keine Sonne zu sehen ist? Was viele nicht wissen ist, dass eine dünne Wolkendecke nur etwa 10 % – 20 % der UV-Strahlung abfängt. Die restlichen 80 % – 90 %  treffen also ungefiltert auf unsere Haut.

Außerdem solltest du immer daran denken, dass die UV-Strahlung umso stärker wird, je höher man hinauf kommt. Pro 1.000 Höhenmeter steigt ihre Intensität um bis zu 20 %! Ein entsprechender Sonnenschutz am Berg ist deshalb immer wichtig – auch im Winter wenn Schnee und Eis die UV-Strahlen reflektieren.

 

„Immer der Nase nach“

Im Wald verlaufen? Na dann einfach der Nase nach bis du auf eine Forststraße oder einen Weg triffst, richtig? Ganz so einfach ist das aber leider nicht. Ohne Markierungen ist es gar nicht so einfach, den Weg wieder hinauszufinden. Und die Dunkelheit bricht oft schneller heran als du denkst. Aus diesem Grund solltest du bei Wanderungen im Wald immer eine Karte dabeihaben, ebenso wie dein Handy um gegebenenfalls die Rettung zu alarmieren. Außerdem ist es ratsam, sich grundsätzlich mit jemanden auf Wandertour zu begeben, der sich in der Gegend auch auskennt.  

 

„Im Sommer braucht man keine Jacke“

Nicht wirklich ein verbreiteter Irrglaube, aber doch ein Fehler, der schon den meisten Wanderern passiert ist: Es hat 25 und 30 Grad, du startest deine Tour mit Hose und T-Shirt. Die Jacke aber lässt du zuhause, weil du glaubst, sie nicht zu brauchen. Nach mehreren hundert Höhenmeter am Gipfel angekommen, willst du dich natürlich kurz – oder auch etwas länger – hinsetzen, um die schöne Aussicht zu genießen. Der Körper kühlt ab, das verschwitze T-Shirt klebt kalt am Rücken und plötzlich fängst du an zu frieren. Egal wie warm es ist: Du solltest nicht nur immer ein T-Shirt zum Wechseln einpacken, sondern auch eine Jacke oder einen Pullover zum Überziehen. Auch den Temperaturunterschied zwischen Tal und Gipfel solltest du immer berücksichtigen sowie den Wind, der oft am Gipfel weht, nicht unterschätzen.

 

Foto: Salomon /SJOSTROM