Wander- und Trekkingstöcke: Treue Begleiter über Stock und Stein

Immer mehr Leute schwören beim Wandern, beim Trailrunning und auch bei längeren Trekkingtouren auf Wanderstöcke. Sie unterstützen Dich nicht nur beim Auf- und Abstieg, sondern sind auch zwischendurch eine große Hilfe, um Hindernisse und schwierige Stellen leichter überwinden zu können. Hast du dir auch schon mal überlegt Wanderstöcke zuzulegen, bist dir aber nicht sicher ob du sie tatsächlich brauchst? In diesem Artikel erfährst du zunächst welche Vorteile und auch Nachteile Wanderstöcke haben. Außerdem erklären wir dir, wie sich die verschiedenen Produkte unterscheiden und geben dir Tipps, worauf du beim Kauf deiner Stöcke achten solltest.

 

 

Wanderstöcke, ja oder nein?  


Grundsätzlich ist es sinnvoll und empfehlenswert Stöcke beim Wandern dabei zu haben, auch wenn sie nicht immer zum Einsatz kommen. Es gilt der Grundsatz: Ja zur Entlastung, nein zu folgenreicher Belastung. Vor allem hilfreich sind sie, wenn das Gelände unwegsam und steil ist oder ein schwerer Rucksack mitgetragen werden muss. Allerdings ist es auch wichtig, dass du sie nicht durchgehend verwendest. Wieso das so ist, wird schnell anhand der folgenden Vor- und Nachteile klar:

 

Vorteil: Der Körper wird entlastet

Beim Bergaufgehen, wird die Belastung effizienter zwischen Beinen und Armen verteilt. Du kannst dich an den Wanderstöcken hochdrücken und trainierst so bei Aufstiegen auch deinen Oberkörper mit. Die Beinmuskulatur wiederum wird etwas entlastet, ermüdet nicht so schnell und du profitierst von einer längeren Ausdauer. Auch bei schwerem Gepäck am Rücken helfen Trekkingstöcke die Belastung an Schulter, Rumpf und Hüfte zu reduzieren. Durch die ständige Bewegung der Arme werden außerdem Schulterschmerzen vorgebeugt. Beim Bergabgehen hingegen werden die Knie geschont – der Schwung wird von den Stöcken abgefangen und die Gelenke müssen deutlich weniger Gewicht abfedern. 

 

Damit der Körper auch tatsächlich entlastet wird, ist es wichtig, die Stocklänge gemäß deiner Körpergröße einzustellen. Auf der Geraden sollte in etwa ein Winkel von 90 Grad zwischen Ober- und Unterarm eingehalten werden. Bei steileren Stücken musst du die Länge der Stöcke entsprechend verkürzen, damit deine Arme nicht überdehnt werden. Beim Abstieg musst du die Stöcke je nach Hangneigung länger einstellen – setzen die Stöcke zu früh am Boden auf, werden die Schultern nämlich nur zusätzlich belastet. 

 

 

Vorteil: Besseres Gleichgewicht und mehr Sicherheit

Besonders an schwierigen Stellen wie Flussdurchquerungen, ausgesetzten Hängen und besonders schmalen Wegen unterstützen Wanderstöcke das Gleichgewicht und sorgen dadurch für mehr Sicherheit. Auch bei nassem, rutschigem Untergrund oder Geröll können sie von Vorteil sein. Mögliche Stürze und Ausrutscher können mit Trekkingstöcken außerdem in den meisten Fällen noch abgefangen werden. Aus diesem Grund geben sie Wanderern oft eine zusätzliche psychologische Sicherheit. Indirekt verhindern Wander- und Trekkingstöcke also Unfälle und beugen oftmals Verletzungen vor. 

 

Nachteil: Stöcke nur in Maßen einsetzen

Der Nachteil von ununterbrochenem Stockeinsatz ist, dass genau die Dinge, die unterstützt werden, gleichzeitig auch nachlassen. Trittsicherheit und Gleichgewichtsgefühl nehmen ab, da die Stabilisationsmuskulatur weniger trainiert wird und sich der Körper immer mehr auf die Stöcke verlässt. Ohne die Stöcke kann es darum passieren, dass man plötzlich unsicherer ist als zuvor. Deshalb sollte man zwischendurch die Wanderstöcke immer wieder mal zu Hause lassen oder abschnittsweise an den Rucksack schnallen. Insbesondere unerfahrene Wanderer oder Bergsteiger sollten anfangs auf Stöcke verzichten, um ein besseres Gefühl für das Gelände zu bekommen. 

 

 

Das solltest du beim kauf von trekkingstöcken beachten


Nachdem du nun die Vor- und Nachteile von Wanderstöcken kennst, solltest du vor dem Kauf noch wissen auf welche unterschiedlichen Merkmale du achten musst. Hier haben wir das wichtigste über Material, Griff, System, Stockspitzen und Federung für dich zusammengefasst:

 

Material

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Materialien: Carbon und Aluminium.

Der Großteil an Wander- und Trekkingstöcken besteht aus robustem Aluminium. Dieses Material hat die Eigenschaft biegsam auf Widerstand zu reagieren und ist somit nur schwer zu brechen.

Anders ist dies bei den deutlich teureren Carbonstöcken. Diese sind zwar um einiges leichter als Aluminumstöcke, allerdings sehr steif und dadurch bruchanfälliger. Wenn du bei Steinen oder Wurzeln hängen bleibst, können sich schnell Mikrorisse bilden, die früher oder später dazu führen, dass der Stock bricht.

 

 

Aus diesem Grund gibt es zusätzlich zu Stöcken aus reinem Aluminium oder Carbon auch Stöcke, die aus einer Kombination beider Materialien bestehen. Hier wird im oberen Teil des Stockes Carbon verarbeitet, um Leichtigkeit zu garantieren, während der untere Abschnitt aus Aluminium besteht und den Stock widerstandsfähiger macht. 

 

Griff

Auch bei den Griffen gibt es, je nach Preis, wesentliche Unterschiede: Stöcke aus dem günstigeren Preissegment sind in der Regel mit Griffen aus KunststoffGummi oder Korkimitat ausgestattet. Der Nachteil bei diesen Materialien ist, dass deine Hände schnell anfangen zu schwitzen und sich sogar auf langen Touren Blasen bilden können. Im mittleren Preissegment kommt hingegen verstärkt Schaumstoff zum Einsatz, welcher weicher und atmungsaktiver ist. Hochpreisige Stöcke haben meist Korkgriffe, da diese am angenehmsten in der Hand liegen. Zusätzlich sind manche Griffe etwas nach vorne geneigt, um das Handgelenk zu entlasten oder verlängert, um bei wechselnder Steigung schnell und einfach umgreifen zu können.

Zudem sind an allen Modellen Handschlaufen angebracht. Diese sorgen für die optimale Verbindung und Kraftübertragung zwischen Hand und Stock.

 

 

System

Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Systeme unterscheiden, die es ermöglichen, die Stockhöhe anzupassen: Teleskop– und Faltstöcke.

Teleskopstöcke können entweder mit einem Speedlock-System oder einem Schraub-System ausgestattet sein. Bei Ersterem kann die Höhe durch Klemmen einfach und sicher verstellt werden und erfreut sich daher auch großer Beliebtheit. Das Speedlock-System macht den Stock um einiges stabiler als bei dem etwas veralteten Schraub-System, das kaum noch im Einsatz ist. Hier werden die einzelnen Teile des Stocks durch Drehen fixiert. Dieses System ist nicht nur aufwändiger, sondern auch schwerer zu bedienen und anfälliger für Defekte.

 

 

 

Faltstöcke sind in der Regel auf Leichtigkeit ausgelegt und haben deshalb meist einen hohen Carbonanteil. Hierbei wird auf Klemmen oder Schrauben verzichtet und somit einiges an Gewicht eingespart. Faltstöcke sind vor allem im Trailrunning sehr beliebt, weil sie ein kleineres Packmaß haben und deshalb gut in Trailrunningrucksäcken verstaut werden können.

 

 

 

Stockspitze und Teller

Die Stockspitze sorgt für den nötigen Grip in anspruchsvollem Terrain. Wenn du eher auf hartem Untergrund unterwegs bist, kannst du einen zusätzlichen Gummipuffer über die Stockspitze ziehen. So wird ein weicherer Aufsatz erzeugt, der beispielsweise beim Nordic Walking empfehlenswert ist.

Die Teller sind bei Trekkingstöcken eher klein und sorgen dafür, dass du auf unwegsamem Gelände nicht im Matsch einsinkst. Wenn du Touren im Winter gehen möchtest, solltest du zu speziellen Schneetellern greifen. Diese sind im Vergleich deutlich größer und werden auch beim Freeriden und auf Skitouren eingesetzt. Beim Trailrunning sind die Teller sehr klein, um das Gewicht der Stöcke möglichst gering zu halten. Meist sind im Lieferumfang verschiedene Tellergrößen enthalten und du kannst spielend leicht zwischen ihnen wechseln.

 

 

 

Federung

Mittlerweile gibt es Wanderstöcke mit Anti-Schock-System. Eine eingebaute Feder sorgt hierbei für die perfekte Dämpfung. Stöße werden einfach absorbiert, um für mehr Komfort auf deiner Tour zu sorgen. Aber Vorsicht: Stöcke mit Dämpfung sind ausschließlich auf hartem Untergrund zu empfehlen, d.h. auf Asphaltstraßen oder befestigten Waldwegen. In steilem und nachgebendem Gelände sind sie jedoch von Nachteil, da der Wanderstock durch die Federung springt und nachgibt. Dadurch bietet er nicht genug Sicherheit. Hinzu kommt, dass das Anti-Shock-System den Stock schwerer macht.

 

Reparatur Deiner stöcke


Gibt es mal Probleme mit deinem Stock? Unsere Sport Conrad Filialen in Garmisch-Partenkirchen, Penzberg und Wielenbach sind mit einer Reparaturabteilung für LEKI Produkte ausgestattet. Von Griffen über Teller bis Spitzen: Hier können Gebrauchs- und Verschleißteile direkt vor Ort ausgetauscht oder repariert werden, ohne dass das Produkt zum Hersteller LEKI eingesendet werden muss. Du kannst deine Leki Stöcke unkompliziert und meist kostenlos überprüfen und reparieren lassen. Dadurch sparst du nicht nur Geld, sondern tust auch etwas Gutes für die Umwelt, denn je länger die Lebensdauer eines Produkts, desto mehr natürliche Resourccen werden geschont. 

Auf der Sport Conrad Seite findest du eine Große Auswahl an Wanderstöcken für deine nächste Trekkingtour -egal welche Farbe, Marke oder Größe du bevorzugst. Deiner nächsten Wanderung steht so nichts mehr im Weg.

 

In dem folgenden Video werden dir die verschiedenen Modelle von LEKI genau vorgestellt: 

 

 

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Fotos: Leki, Black Diamond