Nachhaltig campen

Nachhaltig Campen

Ecocamping: Nachhaltig mit Camper oder Zelt unterwegs


Campen ist so viel mehr als Draußen-Schlafen. Ein Lebensgefühl. Freiheit genießen. Ein Ausstieg auf Zeit. Neue Gefilde erkunden und bleiben, wo‘s schön ist. Den selbstgebrühten Kaffee trinken, während die Sonne am Horizont aufgeht. Minimalismus ist dabei der Schlüssel. Nur mit dem nötigsten Gepäck unterwegs zu sein. Campen im Einklang mit der Natur ist eine der umweltfreundlichsten Arten, Urlaub zu genießen und Abenteuer zu erleben. Abgesehen vom Sprit-Verbrauch des Fahrzeugs. Mit ein paar Tipps und Tricks findest Du das richtige Equipment, um nachhaltig unterwegs zu sein.

 

Was mit muss? Camper oder Zelt, Schlafsack, Mehrweg-Koch-Utensilien, Trinkflasche, Müllbeutel, Kleidung, erste-Hilfe-Set und Abenteuerlust. Nachhaltig campen bedeutet übrigens auch lokal einkaufen, am besten unverpackt beim örtlichen Wochenmarkt. Vor Ort Müll zu sammeln, hilft, die Natur von achtlos weggeworfenen Gegenständen zu befreien und nebenbei lässt sich so die Umgebung erkunden. Dank technischer Neuerungen lässt sich sogar auch selbst erzeugter Solarstrom nutzen.

 

Auch wenn der Begriff Nachhaltigkeit inflationär gebraucht und oftmals missbraucht wird, geht es bei nachhaltigem Campen – oder Ecocampen – darum, so wenig wie möglich Spuren zu hinterlassen. Es geht um Minimalismus, Naturverträglichkeit, Müllvermeidung, Achtsamkeit und die eigene Verantwortung.

 

 

Minimalistisch unterwegs: Ausstattung leihen oder kaufen?


Mit dem Camping ist es wie mit jedem anderen Hobby auch: Erst einmal braucht man viel Ausrüstung. Aber vieles lässt sich auch einfach ausleihen – wie beispielsweise (spritsparende) Camper, Zelte oder sogar das ganze Koch Equipment. Auch wenn es manchmal etwas Überwindung kostet, das Equipment nicht selbst zu besitzen, sondern zu leihen. Es lohnt sich, denn „Sharing is Caring“! Wer dennoch Equipment für das nächste Camping-Abenteuer kaufen möchte, sollte auf umweltfreundlich und sozial hergestellte Produkte achten und darauf, dass die Produkte möglichst multifunktional und langlebig sind.

 

Zur Grundausstattung gehört die Camping-Küche ohne Müll! Also Küchenutensilien wie langlebiges Emaille- oder Edelstahlgeschirr und Besteck oder Alternativen aus biobasierten Kunststoffen. Brotzeitboxen und wiederauffüllbare Getränkeflaschen sollten sowieso zur Ausstattung eines jeden Outdoor Enthusiasten gehören. In unserem Online Shop haben wir extra Nachhaltigkeitsfilter, um die Suche nach umweltfreundlich und sozial hergestellten, langlebigen Produkten zu erleichtern.

 

 

 

Umweltfreundliche Campingplätze und Stellplätze


Leihfahrräder, Ökostrom oder ein vegetarisches Lebensmittelangebot – schön Kleinigkeiten können Campingplätze ökologischer machen. Bei Ecocamps lassen sich über 200 umweltfreundliche Campingplätze in Deutschland, Österreich oder der Schweiz finden. Hier sind Angebote mit mindestens einer von drei Umwelt-Auszeichnungen zertifiziert: Klimafreundlicher Campingplatz, Ecocamping oder EU Ecolabel. Manche

Campingplätze sind etwas rustikaler, dafür aber oft Natur pur. Ein anderer Tipp ist der Stellplatzfinder von Landvergügen, der Natur- und Camping-Fans nicht nur auf die schönsten Höfe Deutschlands lockt, sondern auch lokale Gastgeber unterstützt. Über Apps wie Park4Night lassen sich öffentliche Stellplätze für die Durchreise oder kurze Aufenthalte finden.

 

 

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Zero Waste: verpackungsfrei & lokal einkaufen


Im Urlaub lassen sich nicht nur Outdoor Highlights entdecken, sondern auch Dorfläden, Wochenmärkte, Bio-Höfe und zunehmend auch Unverpackt-Läden. Hierfür lohnt es sich Schraubgläser und Stoffbeutel dabei zu haben, um trockene Produkte wie Reis, Nudeln, Quinoa, Couscous, Müsli oder Nüsse direkt ohne lästige Verpackung einzukaufen. Gewürze lassen sich ebenfalls praktisch in Döschen oder Gläser portionieren.

 

Es müssen übrigens nicht immer teure Produktbeutel oder schicke Edelstahl-Container sein – meist finden sich zu Hause bereits Tupperdosen, Jutebeutel, Schraubgläser, die sich für den Urlaub zweckentfremden lassen. Sinnvoll ist es übrigens auch, Stoffservierten und Geschirrtücher statt Küchenrolle, wiederverwendbare To-go-Becher und Edelstahl- oder Glasstrohhalme dabei zu haben. Übrigens: Die beliebte und zugegebenermaßen praktische Alufolie ist ein echter Killer. Sie ist nicht nur gesundheitlich umstritten, sondern auch nicht besonders gut für den ökologischen Fußabdruck. Stattdessen lassen sich Bienenwachstücher für die Aufbewahrung von Brotzeit & Snacks einsetzen – oder beim Kochen am Lagerfeuer eine gusseiserne Pfanne.  So lässt sich bereits viel Müll vermeiden!

 

 

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Trinkwasser, Verbrauchswasser und Abwasser


Wasservorräte lassen sich an Campingplätzen, öffentlichen Entnahmestellen auffüllen – und Grauwasser lässt sich hier ordnungsgemäß entsorgen. Zusätzlich bieten viele Raststätten oder Tankstellen einen Entsorgungsservice an. Auch im täglichen Campingleben lässt sich unglaublich viel Wasser sparen, beispielsweise beim Duschen oder Abspülen. Hier einfach beim Einschäumen das fließende Wasser abstellen und nur kurz abspülen. Für Trinkwasser gibt es praktische und faltbare Behältnisse, um weniger bis keine Plastikflaschen zu konsumieren und unnötigen Müll zu produzieren. Für mehrere Tage Offroad gibt es nützliche und sichere Wasserfiltersysteme oder Flaschen mit integrierten Filtern.

 

 

 

Grünes Geschäft: Wo gibt‘s das nächste WC?


Eine richtige Umweltschleuder im Camper oder Wohnmobil ist… keine Überraschung: die Chemietoilette! Es gibt jedoch nachhaltigere Alternativen, wie Trenntoiletten, die ohne Strom und Wasser auskommen. Unproblematisch ist der Gang zur Toilette an Camping-, Stellplätzen oder öffentlichen Plätzen. Wer im Outback unterwegs ist, sollte die Nähe fließender Gewässer vermeiden und die Notdurft ordentlich vergraben. Nichts ist schlimmer als stinkende Häufchen und Berge von Taschentücher. Es handelt sich übrigens um einen Irrglauben, dass Taschentücher in der Natur ok sind, da sie aus Zellulose hergestellt werden. In der Natur brauchen Taschentücher bis zu fünf Jahre, um zu verrotten. Feuchttücher sind übrigens meist auf Basis von Kunststoff-Vlies hergestellt, das gar nicht auf natürlichem Wege verrottet.

 

 

Abfälle und Müll richtig entsorgen


Nicht nur Zuhause, sondern auch im Urlaub sollte „on the green road“ zu den guten Taten gehören. Deswegen sollte wie in den eigenen vier Wänden – Zuhause, im Camper und im Zelt – Müll richtig getrennt und entsorgt werden. Campingplätze bieten detaillierte Entsorgungssysteme, oder lassen sich gesammelte Abfälle auch an Raststätten oder öffentlichen Entsorgungsstellen weggeworfen werden. Wer unterwegs ist, findet nicht immer direkt die passende Entsorgungsstelle, dann sollte es selbstverständlich sein, den Müll mitzunehmen und später korrekt zu entsorgen. Wie beim Hütten-Wandern ist es auch beim Camping: Nimm Deinen Müll wieder mit. Und noch besser: Auch mal selbst anpacken und liegengebliebenen Müll aufheben und mitnehmen. Hierfür gibt’s praktische Unlitter-Sets, wiederverwendbare Dirtbags oder einfach Tütchen aus aufgestellten Hunde-Toiletten.

 

 

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Autark unterwegs und Sonnenstrom nutzen


Aufwachen mit der Sonne und einschlafen, wenn die Sterne am Himmel stehen. Das klingt und ist romantisch. Das Schöne am Campen ist, mehr im Einklang mit der Natur zu leben und zu reisen. Dabei lässt sich die Kraft der Sonne auch praktisch für nachhaltiges Campen und Urlauben nutzen. Mit leichten und handlichen Solarpanels lassen sich Geräte wie Tablet, Smartphone oder Lampe in Echtzeit mit Strom versorgen und Powerbanks laden. Übrigens ist die Akkuladung so emissionsfrei!

 

 

 

 

 

Wildlife: Regelungen zum Wildcamping


Wer in Deutschland abseits von Camping- oder Stellplätzen unter freiem Himmel übernachten will, stößt auf rechtliche Grauzonen. Denn sogenanntes „wildes Campen“ ist nicht erlaub. Allerdings ist die Regelung im einzelnen Ländersache – und in Europa von Land zu Land unterschiedlich geregelt. Wer sich in Deutschland mit dem Camper, dem Zelt oder einfach mit Schlafsack oder Biwak auf Wanderschaft begibt, muss sich vorher mit den Naturschutz- und Waldgesetzen des jeweiligen Bundeslandes auseinandersetzen. Generell gilt: in Naturschutzgebieten ist das Campen streng verboten, auch in Küstenbereichen. Auf Privatgrund oder in Privatwäldern ist vorab eine Zustimmung der Eigentümer einzuholen. Das sogenannte Betretungsrecht beinhaltet, dass Flure und Wälder betreten werden dürfen, solange man sich an die allgemeinen Verhaltensregeln des Naturschutzes hält. Ein Nickerchen im Schatten ist also erlaub, campieren jedoch nicht. Es gibt jedoch Alternativen, wie ausgeschriebene Übernachtungsplätze. Und das meinst für nur einen geringen Unkostenbeitrag oder manchmal sogar kostenlos.

 

 

Dein verursachtes CO2 berechnen und ausgleichen


Auf ins nächste Abenteuer: Am besten ohne Auto oder Camper und mit Bus, Bahn oder dem Bike reisen – Stichwort: Bikepacking. Wer nicht auf das eigene Gefährt verzichten kann oder möchte, sollte spritsparend fahren und beispielsweise auf gut gefüllte Reifen des Fahrzeugs achten, das Gefährt nicht überlasen, Kurzstrecken vermeiden und auf eine moderate Geschwindigkeit setzen. Mit Ecopassenger kannst Du Dir die Auswirkungen Deiner An- und Abreise auf Umwelt und Klima anzeigen lassen. Hier kannst Du vergleichen, wie Du umweltschonend Du Deine Tour per Bahn, Auto gestalten kannst und Du bekommst Einblick in den Kohlendioxidausstoß, den Energieressourcenerbrauch sowie den Ausstoß von Feinstaub, Stickoxiden und Nicht-Methan-Wasserstoffen. Die ermittelten Werte kann Du dann bei verschiedenen Anbietern kompensieren. Wie beispielsweise bei Atmosfair. Über Atmosfair kannst Du den CO2-Ausstoß Deiner Urlaubsreise mit einer Spende für Klimaschutzprojekte ausgleichen. Entweder kompensierst Du Deine Wunschmenge an CO2 oder lässt den entsprechenden Beitrag für Flugreisen errechnen.

 

 

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