Salomon Testbericht

Testbericht: SALOMON SENSE RIDE 4 RUNNINGSCHUHE

Du brauchst einen neuen Schuh, um in den Bergen, über Stock und Stein und durch die Wälder zu laufen? Und es gibt so viel Auswahl, dass du vor lauter Regalen keinen Schuh mehr siehst? Ganz können wir dir das Anprobieren zwar nicht ersparen, denn bekanntlich sind unsere Füße Individualisten und lassen sich nicht in jeden Schuh stecken. Aber es gibt doch einen Trailrunning-Schuh, der extrem nah drankommt, wirklich allen zu passen. Und genau den hat unsere Testerin Ana Zirner für dich mal auf Herz und Nieren, auf Sohle und Dämpfung, auf Matsch und Wurzeln getestet: Der neue Sense Ride 4 von Salomon.

 

 

Testgebiet und Einsatzbereich


Seit etwa zwei Wochen bin ich nun bei meinen Trainingsläufen mit dem Sense Ride 4 unterwegs. Kurze und lange Laufeinheiten, in der Ebene durch den Wald, steil aufwärts auf Trails und bergab durch den Matsch, es war alles dabei.

Beim ersten Anprobieren fällt mir gleich auf, wie bequem der Salomon Sense Ride 4 ist. Da bin ich, sonst eingefleischte Barfuss-Läuferin, sogar erst einmal skeptisch, denn schließlich will ich keinen Hausschuh, sondern einen guten Allrounder für alle Trails. Aber schon beim ersten Lauf – es geht auf einem wurzelreichen Singletrail bergauf – zeigt sich der gute Grip auf dem teils frühlingsmatschigen Boden und auf den glatten Wurzeln, und der stabile Halt in der Ferse sorgt für ein solides Laufgefühl. Auch bei langen Runden und in vielseitigem Gelände bleibt der Salomon Sense Ride 4 komfortabel. Dank der Quicklace Schnürung lässt sich der Schuh gut an den Fuß anpassen, der Mesh-Einsatz hält kleine springende Kiesel davon ab, im Schuh zu landen und der Profeel Film, ein Geröllschutz im Zehenbereich, schützt vor schmerzhaftem anstoßen an Kanten, im felsigen Gelände, und an größeren Steinen.

Grenzen habe ich sowohl in extremerem Gelände, also bei Schnee, großer Steilheit oder in technischem Gelände erlebt, hierfür ist der Schuh weniger geeignet. Aber ehrlicherweise bildet dieses Gelände auch die Ausnahme im Radius des alltäglichen Trainings. Weniger geeignet ist der Salomon Sense Ride 4 auch auf Teer- und Forstwegen. Denn auch wenn er sich hier im Laufverhalten kurzfristig noch gut schlägt, ist er dafür langfristig einfach nicht konzipiert. Das gröbere Sohlenprofil würde sich hier schneller abnutzen und zudem ist ein Trailrunning-Schuh hier weniger komfortabel als ein klassischer Roadrunner.

 

Ana Zirner Salomon Testbericht

 

Technischer Aufbau des Schuhs und Funktion


Was die Qualität im Aufbau des Schuhs ausmacht, ist die Kombination aus Stabilität und Komfort. Der Schuh sorgt, dank des Quicklace Schnürsystems und der SensiFit Oberkonstruktion dafür, dass er nah am ganzen Fuß anliegt, sich also geradezu individuell anpassen lässt und dabei trotzdem sehr atmungsaktiv bleibt. Die stabile Contragrip Sohle sorgt für den guten Halt auf fast allen Oberflächen und die, von Salomon entwickelte, Optivibe Dämpfung in der Zwischensohle absorbiert die Vibration und reduziert die Muskelermüdung. Die 8mm Sprengung ist so und so für gemischte Gelände absolut ausreichend, zumal der Trend nach den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen glücklicherweise ja wieder weg von zu starker Dämpfung und Sprengung geht. Mit seinen 235 g ist der Salomon Sense Ride 4 zwar offiziell „nur“ im mittleren Gewichtsbereich, durch den Komfort am Fuß wirkt er aber extrem leicht.
 

 

 

Und was gibt’s für Haken?


Bei diesem Test gibt es einen Aspekt, der nicht geprüft werden konnte, und das ist die Langlebigkeit des Schuhs, insofern kann dazu auch keine glaubwürdige Aussage getroffen werden. Ein Rätsel ist mir, trotz rumprobieren, das Verstauen des Schnürbands geblieben. Hier fehlt eine logische Befestigungsmöglichkeit. Man sollte wissen, dass es sich bei dem Sense Ride 4 nicht um ein wasserdichtes Modell handelt, was aber ebenfalls als Vorteil gesehen werden kann. Denn wasserdichte Membrane verschlechtern meist sowohl die Atmungsaktivität als auch die Langlebigkeit eines Schuhs.

 

Ana Zirner Salomon Testbericht

 

Fazit


Es macht schon Sinn, dass dieser Trailrunning-Schuh so beliebt ist. Denn er ist nicht nur bequem und reaktionsfreudig, sondern er bietet in fast jedem Gelände einen stabilen Halt im Schuh und einen guten Grip unter der Sohle. Der Salomon Sense Ride 4 ist auch durch seine Ansiedlung im mittleren Preissegment somit ein ehrlicher und vielseitig einsetzbarer Allrounder, mit dem man in jedem Gelände abseits des Teers oder hochalpiner Regionen wirklich Freude hat.

 

© Anna Euler