Produkt Test: Die neue Dynafit Beast 16 Light Tourenbindung

Als ich von der neuen Dynafit Beast 16 Light Tourenbindung erfuhr, wollte ich sie gleich testen. Warum? Weil mir schon die reguläre Beast 16 sehr gut gefallen hat, und ich wollte sehen was mit dieser anders ist. Wie der Name schon sagt, wiegt die neue Bindung um einiges weniger: Mit etwa 150 Gramm Unterschied zur Beast 16, wiegt die Beast 16 Light ca. 800 Gramm. Aber das ist natürlich noch nicht alles.

 

Bevor ich starten konnte, musste ich meine Tourenskischuhe der Bindung anpassen. So wie auch die anderen Beast Bindungen, muss vor der Benutzung das hintere Insert des Tourenskischuhs gegen ein Power Insert gewechselt werden. Dieser Vorgang ist ziemlich einfach und schnell gemacht. Später werde ich ihn genauer erklären.

 

Dynafit Beast

 

Technische Details der Dynafit Beast 16 Light


Ich habe mich in die Alpen begeben um die Bindung zu testen und ich kann mich nicht beschweren. Der Aufstieg war wie ich es mir erwartet hätte: Einfacher dank weniger Gewicht im Vergleich zu Rahmenbindungen oder auch anderen Pin Bindungen. Sie ist auch um einiges einfacher zum Einsteigen als die Beast 16. Besonders an dieser Bindung ist, dass sie die einzige Pin Bindung (abgesehen von der Beast 16) mit so einem hohen Auslösewert ist.

 

Dieser ist den Rotationsvorderbacken zu verdanken, welche seitlich je 5mm rotieren. Diese Vorderbacken finden sich auch auf den Dynafit Radical 2.0 Bindungen. Sie fangen sowohl seitliche als auch frontale Schläge ab und dämpfen Vibrationen. Dadurch wird eine frühzeitige Auslösung der Bindung verhindert und die Auslösewerte bleiben konstant. Außerdem ist eine optimale Kompatibilität zwischen Pins und Inserts gegeben. Die Beast 16 Bindung könnte frühzeitig auslösen, wenn durch Schläge die Pins im Insert verrutschen, bei der Beast 16 Light kann das nicht mehr passieren. Hier ein kurzes Video von Dynafit zur Veranschaulichung der Rotationsvorderbacken.

 

 

Diese Vorderbacken sind der größte Unterschied zur regulären Dynafit 16 Beast, hier muss ich sagen: Ich bevorzuge die Light Version. Im Gegensatz zur Radical 2.0, ist die Beast 16 Light außerdem auch mit Spacern unterhalb der Bindung ausgestattet. Diese sorgen für eine bessere Kraftübertragung vom Schuh auf den Ski.

 

Gleichgeblieben ist hingegen der hintere Teil der Bindung. Dieser ist sehr stabil und robust und sorgt für einen extrem guten Kontakt zwischen dem Ski und dem Schuh. Ein Nachteil dieser Hinterbacken ist jedoch die Tatsache, dass sich diese beim Aufstieg nicht komplett flach stellen lässt. Sehr langes, flaches Gelände kann daher etwas zusätzliche Belastungen für die Beine bedeuten. Ich habe allerdings nicht wirklich einen Unterschied zwischen der niedrichsten Position und der flachen Position anderer Tourenbindungen bemerkt, daher empfinde ich dies nicht wirklich als gravierendes Problem. Auch die Moduswechsel mit dieser Bindung waren einfacher, als ich es erwartet hatte: Im Gegensatz zu vergleichbaren Bindungen wie die Marker Baron 13 EPF oder Marker Duke, musste ich aus der Bindung nicht aussteigen, um von Touring auf Ski Modus zu wechseln.

 

Dynafits Beast Fersen Insert


Wie bereits erwähnt, muss bei dieser Bindung das reguläre Insert am hinteren Teil des Skischuhs auf ein Power Insert gewechselt werden. Natürlich ist dieses Insert beim Kauf der Bindung inkludiert. Dieses Insert erhöht sowohl die Stabilität als auch Sicherheit in einer Bindung mit so einem hohen Auslösewert. Aber keine Sorge: Der Prozess ist kinderleicht. Hierfür muss lediglich das alte Insert abgeschraubt und das Power Insert angeschraubt werden. Übrigens gibt es von Dynafit auch Touren Skischuhe, welche bereits mit dem Power Heel Insert ausgestattet sind. Diese Technologie nennt sich Master Step, ist patentiert und sorgt dafür, dass der Schuh sowohl mit Beast Bindungen, als auch sämtlichen anderen Pin Bindungen kompatibel ist, ohne irgendwelche Änderungen vornehmen zu müssen. Das folgende Video basiert auf der regulären Beast 16 Bindung, aber zeigt den Prozess des Power Heel Inserts einfach auf:

 

 

Schlussfolgerungen


Zusammenfassend hat mir die Beast 16 Light Bindung sehr gut gefallen. Einerseits weil die Kraftübertragung akkurat und stark ist, und andererseits weil ich bei der Abfahrt mit dieser Bindung keinen Unterschied zu einer regulären Freeride Bindung gespürt habe. Besonders im unebenen Gelände und bei höheren Geschwindigkeiten, fühlt sich diese Bindung längst nicht so harsch an, wie man es von Pin Bindungen gewohnt ist. Ich empfehle die Beast 16 Light daher jedem, der viel Wert auf das Abfahrtserlebnis legt und einen aggressiveren Fahrstil fährt: Denn diese Bindung sorgt auch bei großen Geschwindigkeiten und hohen Drops für ein sicheres Gefühl!