Mountainbike Knigge: So verhältst Du Dich richtig auf Trails

Biker auf Wanderwegen sind anderen Bergsportlern oft ein Dorn im Auge. Immer wieder werden sie als Rowdies abgestempelt, die nur Schaden anrichten. Doch wieso eigentlich? Woher kommt dieses negative Image? Das ist ganz einfach: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Denn auch wenn sich der Großteil der Mountainbike Community richtig verhält, gibt es ein paar schwarze Schafe, die dem Ruf der gesamten Szene schaden. Um sicher zu gehen, dass Du eine Vorbildfunktion auf den Trails übernimmst, haben wir hier die wichtigsten Mountainbike Regeln für Dich zusammengefasst.

 

nimm rücksicht auf die natur


Ohne Berge, Hügel, Wälder und Wiesen, ohne unsere faszinierende Naturlandschaft, gäbe es kein Mountainbiking. Wenn wir die Natur nutzen, sind wir es ihr und auch kommenden Generationen schuldig, sie so zu erhalten wie sie ist. Dafür gibt es auch beim Biken ein paar wesentliche Punkte zu beachten.

  • Alles was Du den Berg hinauf nimmst, nimm auch wieder mit nach unten. Im Wesentlichen wollen wir damit sagen: Lass keinen Müll zurück! 
  • Fahre nur auf Wegen und bleibe auch auf diesen. Abseits von markierten Pfaden störst Du die umliegende Natur und darin liegende empflindliche Lebensräume. Außerdem wird der Trail dadurch breiter, Erosion kann entstehen und Teile der Strecke können geschlossen werden. 
  • Vermeide das Fahren auf nassen Trails, da Du ansonsten tiefe Rillen im Weg zurücklässt und die Strecke somit für andere Sportler ruinierst. Zusätzlich kann auch dadurch wiederum Erosion enstehen. 

 

 

 

Nimm Rücksicht auf Tiere


Beim Mountainbiken begegnest Du nicht nur wilden Tieren, sondern auch „Haustieren“ wie Hunden, Pferden und Kühen. Hier ist es wichtig Dich richtig zu verhalten, um die Tiere nicht unnötig zu stressen und auch um mögliche Unfälle zu vermeiden

  • Um Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen, solltest Du Deine Route so planen, dass Du in der Dämmerung nicht mehr im Wald fährst. Rehe, Hasen oder auch Füchse sind dämmerungs- und nachtaktiv und werden durch bergab schießende Biker enorm gestört. 
  • Damit Kühe und Schafe nicht unabsichtlich weglaufen oder eingesperrt sind, solltest Du Weidegatter immer so zurücklassen, wie Du sie vorgefunden hast. Schließe ein geschlossenes Gatter wieder hinter Dir und lasse ein offenes Gatter so wie es ist.
  • Bevor Du an freilaufenden Hunden vorbeifährst, solltest Du unbedingt abbremsen – ansonsten bist Du die perfekte Beute. Mach die Hundebesitzer auch am besten rechtzeitig auf Dich aufmerksam.
  • Bei Pferden gilt besondere Vorsicht, da diese oft sehr schreckhaft sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, bremse rechtzeitig ab und frage den Pferdebesitzer aus der Entfernung, wie Du am Pferd vorbeifahren bzw. gehen sollst. Der Reiter wird es Dir danken!

 

 

Zeige resepekt gegenüber anderen Naturnutzern


Nicht nur gegenüber der Natur und Tieren musst Du Dich entsprechend verhalten, sondern natürlich auch gegenüber anderen Bergsportlern. Besonders häufig begegnest Du am Berg Wanderern, aber auch immer mehr Trailrunner und Speedhiker sind auf Trails unterwegs.

  • Regel Nummer 1: Grüßen! Ein einfaches „Servus“ reicht schon aus um das Eis zu brechen und eventuell skeptischen Wanderern ein gutes Gefühl zu geben. Bist Du in der Gruppe unterwegs empfiehlt es sich außerdem Bescheid zu geben wie viele nach Dir noch kommen. 
  • Um für andere Naturnutzer nicht zum Problem zu werden, solltest Du außerdem nicht in zu großen Gruppen unterwegs sein, sondern diese besser in mehrere kleine aufteilen.
  • Wenn Du Dich anderen Sportlern näherst, solltest Du außerdem immer Dein Tempo drosseln und langsam vorbeifahren –  auf Singletrails wenn nötig sogar absteigen. Vorbeischießende Biker wirken schnell bedrohlich und unfreundlich. 
  • Grundsätzlich gilt, wie auch im Straßenverkehr: Nimm Rücksicht auf die Schwächeren – in diesem Fall all jene, die zu Fuß unterwegs sind – und lasse ihnen den Vortritt. 

 

 

HabE Dich und Dein Bike unter Kontrolle


Um Unfälle und auch Konflikte am Berg zu vermeiden, solltest Du Dein Fahrrad stehts unter Kontrolle haben und auch Deine eigenen Grenzen kennen. 

  • Fahre bremsbereit – das heißt einen Finger solltest Du immer an der Bremse haben. So kannst Du in brenzligen Situation schneller reagieren und Zusammenstöße vermeiden.
  • Besonders bei Kurven solltest Du vorsichtig sein und diese auf gar keinen Fall schneiden! Abgesehen davon, dass Du bei uneinsehbaren Kurven ein enormes Risiko eingehst, machst Du dadurch auch die Trails kaputt. 
  • Ganz wichtig beim Mountainbiken ist es auch Dich selbst richtig einzuschätzen. Sieh Dir im Vorhinein die Route genau an und steige bei schwierigen Stellen im Zweifelsfall lieber ab. Denke auch immer daran, dass Du die steilen Stücke, die Du hinauffährst auch wieder hinunter musst – das gilt insbesondere für E-Bike Besitzer.

 

Und vergiss nicht: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Erkundige Dich deshalb im Vorhinein genau wo Du fahren darfst und wo nicht. In Deutschland bist Du hinsichtlich Trails leider noch sehr eingeschränkt. Die Schweiz hat hingegen ein sehr gut ausgebautes Netz, und auch Österreich hat einiges für Mountainbiker zu bieten.