Ortovox TRAD 30 Dry

Der Ortovox TRAD 30 DRY im Test

Unser Ambassador Adrian Greiter war für euch im Eis unterwegs, mit dabei war der Ortovox TRAD 30 DRY. Adrian hat ihn für uns auf Herz und Nieren getestet.


Oft genug ist es im Leben ja so, dass weniger mehr ist! Und genau dieser Satz ging mir auch sofort durch den Kopf, als ich den neuen Rucksack TRAD 30 DRY von Ortovox das erste Mal in den Händen hielt! So minimalistisch erscheint er schon auf den ersten Blick!

Gut – etwas „mehr“ an Schnee und auch „mehr“ Reisefreiheit wäre derzeit absolut wünschenswert, aber man kann trotzdem „mehr“ aus der aktuellen Situation machen und z. B. die derzeit guten Bedingungen zum Eisklettern nutzen!

 

Ortovox TRAD 30 DRY@Adrian Greiter

 

Und für diese Aktivität ist der neue Kletterrucksack von Ortovox geradezu prädestiniert! Schließlich haben die Taufkirchener der neuen Variante ihrer klassischen TRAD-Serie eine komplett wasserdichte Außenhaut mit hochfrequenzverschweißten Nähten und einer Wassersäule von unglaublichen 50.000 mm verpasst! Erreicht wird diese Dichtigkeit – neben dem auch extrem reiß- und abriebfesten Außenmaterial – durch ein Rolltop. Dieses kombiniert maximale Wasserfestigkeit mit optimalem Zugang zum Rucksackinhalt in dem – nicht unterteilten – großen Hauptfach. Außerdem bietet der Verschluss viel Flexibilität bei der Volumenregulierung.

Die einzige „Öffnung“ im System stellt somit das auf der Rückseite befindliche Wertsachenfach dar, aber selbst das ist durch einen hochwertigen, wasserabweisenden Reißverschluss gesichert. Der einzige Wermutstropfen ist aus meiner Sicht, der der Funktion geschuldete Verzicht auf eine Öffnung für den Schlauch eines Trinksystems.

 

Ortovox TRAD 30 DRY@Adrian Greiter

 

Auch sonst verfolgt die Rucksackkonstruktion kompromisslos das oben angesprochene Motto „reduce to the max“: Die vier Kompressionsgurte sorgen gleichzeitig noch für die absolut zuverlässige Befestigung für Eisgeräte oder Pickel, wobei mich besonders die Griffbefestigung begeistert hat, die schlicht durch eine Schlaufe erfolgt, die sich nach Lösen des oberen Kompressionsgurtes aufziehen lässt und sich durch dessen Festziehen einfach wieder schließt. Aber auch Tourenski oder Teleskopstöcke lassen sich leicht mit den Gurten seitlich am Rucksack befestigen. Außerdem dienen die ösenförmig ausgebildeten Enden der Kompressionsgurte als Befestigung für das optionale Helmnetz, das dort einfach mittels Haken eingehängt wird. Das zusätzlich mitgelieferte Gurtband zur Seilbefestigung wird bei Bedarf einfach durch eine kleine Öse oberhalb des Tragesystems gezogen und dann an der obersten der insgesamt fünf Schlaufen des Daisy-Chains an der Front des Rucksacks eingehakt, womit das Seil schnell und sicher über dem Rolltop befestigt ist.

 

Auch das Tragesystem ist so einfach wie effektiv: Die ergonomisch geformten Gurte sowie der Rücken sind nur minimal gepolstert, was aber beim Klettern dafür sorgt dass der Rucksack eng am Körper liegt und nicht störend herumschaukelt. Trotzdem trägt sich der schlanke Rucksack erstaunlich bequem. Dazu trägt auch der zwar schmale, ungepolsterte Hüftgurt bei, der die Last aber verblüffen gut auf die Hüfte bringt. Und damit dieser sich beim Klettern nicht mit dem Klettergurt in die Quere kommt, lässt er sich aber auch unkompliziert unter dem Rückenpolster verstauen.

Diese kompromisslose Beschränkung auf das Wesentliche führt dann auch dazu, dass der Rucksack gerade einmal knapp 800 Gramm wiegt!

 

Adrian Greiter Eisklettern@Adrian Greiter

 

Ortovox ist es in meinen Augen gelungen, einen leichten und wunderbar aufgeräumten Kletterrucksack zu konzipieren, der bei einem Minimum an Materialeinsatz wirklich nahezu alle notwenigen Funktionen beinhaltet!

Und der Vorteil eines absolut wetterfesten Rucksacks liegt nicht nur beim Eisklettern, sondern auch bei allen anderen alpinen Aktivitäten eigentlich auf der Hand: Kein nerviges Verpacken von Kleidung mehr in Plastiktüten, um sie im Rucksack auch sicher trocken zu halten. Kein umständliches Gefummel mit irgendwelchen Regenhüllen, die dann oft nicht einmal passen, weil zu viel Material außen am Rucksack befestigt ist. Und auch kein Wassereinbruch am Rücken/Tragesystem, was bei normalen Rucksäcken eigentlich unvermeidlich ist.

Deshalb wird mich dieser Rucksack zukünftig sicherlich immer wieder bei Klettertouren -nicht nur im Eis- begleiten dürfen!