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Der Hoka TenNine GTX ist vor allem eins: Aufällig! Doch was kann der Schuh? Unser Fachexperte Mirko Schohn hat den Schuh für Dich getestet.
Mir war klar was mich erwartet, wenn ich die Schuhschachtel öffne. Aber ich ging offen an die ganze Sache heran und ließ mich nicht vom ersten optischen Eindruck verleiten und ich gab dem Hoka eine Chance. Als ich ihn aus der Box befreite, punktete der Schuh durch sein, von Hoka schon bekanntes, geringes Gewicht. Wahnsinn, so viel Schuh wiegt nur etwas mehr als 500 g. Vergleichbare Schuhe bringen da locker 150 g mehr auf die Waage.
Weiterhin viel beim ersten Anblick die überdimensionale Mittelsohle und der Heckspoiler auf. Laut Hoka soll diese die Aufprallenergie deutlich reduzieren. Ich war gespannt wie sich das anfühlt. Außerdem gilt es noch zu erwähnen, dass der TenNine Hike über die schon obligatorischen 4mm Sprengung (Ferse/ Vorfußerhöhung) verfügt. Das ist nicht viel für einen Wanderschuh. Ich werde sehen wie stark ich das spüren werde.
Nun anziehen und los geht`s
Mir fiel es beim ersten anziehen etwas schwer in den Schuh hinein zu kommen. Dafür musste ich die Schnürung sehr weit öffnen, was etwas mühsam war. Hier heißt es für alle die diesen Schuh anprobieren wollen, durchzuhalten, denn es lohnt sich. Ist man erst mal drinnen hat der Fuß erstaunlich viel Platz, wird aber trotzdem sicher gehalten. Das war das erste überraschende Aha-Erlebnis. Weitere sollten noch folgen. Die ersten Schritte mit dem Hoka TenNine waren auch anders als ich es mir vorstellte. Der Hoka bekannte Slogan „Time to fly“, hält was er verspricht. Wer beim Gehen bewusst über die Ferse rollt spürt sehr deutlich die viel größere Auflagefläche dieses Wanderschuhes.
Ab ins Gelände damit
Im Gelände kommt sofort die Megagripsohle von Vibram zu tragen und spielt seine, über jeden Zweifel erhabenen, Stärken aus. Sie hebt auf jedem Untergrund. Durch die vergrößerte Fläche an der Sohle hat man nun damit noch mehr Halt und Traktion. Diese spielt der TenNine auf weichem und rutschigem Untergrund um so mehr aus. Man kann ihn gut auf Schnee tragen. Hier sind wir auch bei einem der wenigen Mängel, die ich neben dem Aussehen ansprechen muss. Leider kann man die TenNine nicht mit Gerödel oder Spikes verwendet werden. Ist aber auch fast nicht nötig.
Während der Wanderungen und Läufe war auch der optimale Fersenhalt auffällig ohne die Achillessehne in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Schnitt in den Fersen ist extra so designt, dass kein unnötiger Druck auf die Achillessehne ausgeübt wird. Die Hubble-Fersengeometrie wird vor allem beim bergab gehen und laufen spürbar. So gut wurde ich beim Wandern noch nie abgefangen. Also diese Neuerung sorgt für eine absolute Kaufempfehlung für Weitwanderer, Mammutmärsche und alle Wanderungen die mal wieder länger dauern und für „Normalwanderer“ die Wert auf maximale Dämpfung und Komfort legen. Vor allem bergab spürt man ja an einem langen Wandertag die Knie besonders und sehnt sich das Ende herbei – Nicht mit dem Hoka TenNine. Da kann die Wanderung ruhig auch mal länger dauern. Der TenNine ist ein wasserdichter Schuh mit einer Membran aus dem Hause Gore, was der Zusatz GTX im Namen schon vermuten lässt. Diese macht was sie soll: dichthalten. Dafür kommt die GORE-TEX Leaf Technologie zum Einsatz. Durch den recycelten Polyester-Netzstoff an Manschette, Schnürsenkeln, Fersenlasche und Schuhblatt, ist das Design sogar nachhaltig.
In meinen Augen ist der Schuh bei Wanderungen und Bergtouren mit vielen Stufen, Geröll und Wurzeln nicht geeignet. Hier ist die Hubble-Konstruktion zu sehr im Weg und man könnte damit hängen bleiben, was in ausgesetztem Gelände fatale Folgen haben kann.
Fazit:
Der Hoka TenNine GTX wird seine Skeptiker durch unglaublichen Halt auf jedem Untergrund, durch hervorragende Passform und sensationelle Dämpfung überzeugen, wenn sie über ihren Schatten springen und dem Schuh unabhängig vom Aussehen eine faire Chance geben. Er wird sie nicht enttäuschen. Ein Schuh, der je länger man mit ihm unterwegs ist, mehr und mehr seine Stärke ausspielt. Der Hoka TenNine gibt einem das Gefühl noch viel weiter fliegen zu können.
Ganz nach dem Motto:
Time to fly.