Rucksack richtig packen – So sitzt alles am richtigen Platz

Dein nächstes Abenteuer wartet – Rucksack, Ausrüstung, Vorfreude: alles steht bereit. Nur eine Frage bleibt offen – wie packst Du Deinen Rucksack richtig? Wer schon einmal mit drückenden Gurten, schlechter Balance oder Rückenschmerzen auf Tour war, weiß, wie entscheidend die richtige Packtechnik sein kann. Ein durchdacht gepackter Rucksack ist komfortabler, sicherer und spart auf langen Strecken wertvolle Energie. Denn ein sportlicher Mensch kann bis zu 25 Prozent seines Körpergewichts auf längeren Touren tragen – vorausgesetzt, das Gewicht ist gut verteilt.

 

Darstellung der Gewichtsverteilung im Rucksack. Beschriftung der Hauptbestandteile des Rucksacks.

So sieht eine gute Gewichtsverteilung im Rucksack aus. Achte darauf, nicht zu viel Gepäck mitzunehmen. Wie du die einzelnen Gurte richtig einstellst, erfährst du im folgenden Text. Foto: Sport Conrad 

 

Große und leichte Sachen ganz nach unten

Ganz unten im Rucksack – häufig im sogenannten Bodenfach – sollten voluminöse, aber leichte Gegenstände verstaut werden. Dazu gehören etwa der Schlafsack, eine Daunenjacke oder ein weiches Reisekissen. Dieses Fach sollte gut ausgefüllt sein, damit der Rucksack von unten stabil bleibt und beim Gehen nicht verrutscht. Das Bodenfach kann auch genutzt werden, um nasse Kleidung oder Schuhe zu transportieren, da es in vielen Modellen als Nässefach ausgelegt ist. Eine gleichmäßige Verteilung dieser leichten Teile sorgt für eine solide Basis des gesamten Tragesystems.

 

Schwere Sachen an den Rücken

Im mittleren Rucksackbereich, möglichst nah am Rücken, sollten die schwersten Gegenstände platziert werden. Das sorgt für einen ausgewogenen Schwerpunkt und verhindert, dass der Rucksack nach hinten zieht. Ideal ist dieser Platz für eine Trinkblase, Kochutensilien, Zeltstangen oder andere kompakte, schwere Ausrüstung. Je dichter diese Dinge an Deinem Rücken sitzen, desto leichter lässt sich der Rucksack tragen – besonders auf längeren Etappen oder in alpinem Gelände.

 

Kleidung und Proviant ins Hauptfach

Das Hauptfach ist der zentrale Stauraum für Tourenbekleidung, Proviant und Zubehör, das nicht sofort griffbereit sein muss. Hier können Shirts, Hosen, Socken, Snacks und auch das Erste-Hilfe-Set untergebracht werden. Letzteres platzierst Du idealerweise oben, damit Du im Notfall schnell darauf zugreifen kannst. Um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen, empfiehlt es sich, Kleidung in flexible Packsäcke zu sortieren – das spart nicht nur Raum, sondern bringt auch Ordnung ins Gepäck.

 

Leichte Ausrüstung in die Außentaschen

Alles, was unterwegs häufiger gebraucht wird und nicht viel wiegt, sollte in den Seiten- oder Fronttaschen verstaut werden. Dazu gehören zum Beispiel Müsliriegel, eine Regenjacke oder Gamaschen. Diese Taschen ermöglichen Dir schnellen Zugriff, ohne den Rucksack jedes Mal komplett öffnen zu müssen. Achte jedoch darauf, das Gewicht auf beiden Seiten möglichst gleichmäßig zu verteilen, um einseitige Belastungen zu vermeiden – das schützt Schultern und Rücken und verhindert unangenehmes Schaukeln beim Gehen.

 

Kleinkram und Zerbrechliches ins Deckelfach

Im Deckelfach finden kleine, empfindliche oder besonders wichtige Dinge ihren Platz. Ob Portemonnaie, Stirnlampe, Sonnenbrille oder Handy – alles, was Du regelmäßig brauchst und schnell griffbereit haben willst, gehört hierher. Achte jedoch darauf, die Deckeltasche nicht zu überladen. Ein zu schwerer oder vollgestopfter Deckel verändert den Schwerpunkt des Rucksacks und kann vor allem in schwierigem Gelände die Bewegungsfreiheit einschränken – insbesondere, wenn Du häufig den Blick nach oben richtest.

 

Nichts außen befestigen

Auch wenn es verlockend erscheint, Ausrüstung außen am Rucksack zu befestigen, sollte dies möglichst vermieden werden. Herumbaumelnde Gegenstände verschieben den Schwerpunkt, stören beim Gehen und können leicht an Ästen, Felsen oder anderen Hindernissen hängen bleiben. Die Ausnahme bilden stabil befestigte Teile wie Wanderstöcke, Eispickel oder eine Isomatte, wenn sie sich im Inneren nicht verstauen lassen. Grundsätzlich gilt aber: Was im Rucksack Platz findet, gehört hinein.

 

Lieber hoch als breit

Ein gut gepackter Rucksack baut sich eher in die Höhe als in die Breite auf. Dadurch bleibt das Gepäck näher an Deinem Körperschwerpunkt, was die Stabilität erhöht und das Gleichgewicht unterstützt. Ein hoch gepackter Rucksack lässt sich besser kontrollieren, besonders auf schmalen Wegen oder in ausgesetztem Gelände. Vermeide also einen „bauchigen“ Packstil, der das Gewicht nach außen verlagert – das spart Kraft und macht jede Bewegung effizienter.

 

 

Wichtig: Das Bodenfach sollte gut ausgefüllt sein, damit der Rucksack stabil ist. Foto: Deuter

 

RUCKSACK richtig einstellen

Neben der Packtechnik ist auch der Sitz des Rucksacks entscheidend für Tragekomfort und Gesundheit. Der Rucksack sollte zur Länge Deines Rückens passen – viele Modelle sind heute in unterschiedlichen Rückenlängen erhältlich und zusätzlich auf Damen oder Herren abgestimmt. Beim Anziehen und Einstellen gehst Du am besten systematisch vor.

Zuerst wird der Hüftgurt fixiert. Er trägt den Großteil des Gewichts und sollte mittig auf dem Beckenkamm sitzen – weder zu hoch noch zu tief. Danach ziehst Du die Schultergurte an, sodass der Rucksack eng, aber bequem am Rücken anliegt. Die Lastkontrollriemen, kleine Bänder an den oberen Enden der Schulterträger, ziehen den Packsack näher an den Körper und verbessern so die Balance – vor allem beim Klettern oder auf schmalen Steigen. Der Brustgurt verbindet die Schulterriemen auf Brusthöhe und sorgt dafür, dass der Rucksack stabil sitzt, ohne die Armfreiheit einzuschränken – besonders hilfreich beim Gehen mit Trekkingstöcken.

Ein kurzer Testlauf – zum Beispiel über ein paar Stufen oder auf unebenem Terrain – zeigt schnell, ob der Sitz passt oder nachjustiert werden muss. So stellst Du sicher, dass der Rucksack auch auf längeren Strecken keine Druckstellen verursacht.

 

Der Rucksack muss zu Deiner Rückenlänge passen, mittlerweile gibt es dafür auch extra Damen- und Herrenmodelle. Foto: Black Diamond

 

KLEINE TIPPS FÜR GROSSARTIGE TOUREN

Um Deine Packtechnik noch weiter zu optimieren, kannst Du auf ultraleichte Produkte setzen. Diese sparen Gewicht und lassen sich besser komprimieren – ideal für längere Touren mit viel Gepäck. Wasserdichte Packsäcke helfen dabei, Ordnung zu halten und Kleidung oder Elektronik vor Regen zu schützen. In steilem Gelände ist es oft sinnvoll, den Schwerpunkt etwas tiefer anzusetzen – auf Hüfthöhe –, da sich das Körpergewicht beim Aufstieg ohnehin nach vorne verlagert. Achte außerdem darauf, regelmäßig zwischen Schulter- und Hüfttrageweise zu wechseln. Das entlastet die Muskulatur, beugt Ermüdung vor und bringt Abwechslung in den Bewegungsablauf.

Mit der richtigen Packstrategie, gut abgestimmtem Equipment und einem optimal eingestellten Rucksack steht Deinem nächsten Abenteuer nichts mehr im Weg. Egal ob Du eine entspannte Hüttentour, ein ambitioniertes Gipfelziel oder eine mehrtägige Trekkingreise planst – ein klug gepackter Rucksack ist Dein treuer Begleiter und sorgt dafür, dass Du unterwegs entspannt und sicher unterwegs bist.

Eine Auswahl an Rucksäcken aus unserem Sortiment:

 

 

 

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