100 Jahre LOWA: Von der Musik zu Bergschuhen

Was haben Musik und Bergschuhe gemeinsam? Im Fall der mittlerweile 100-jährigen Firmengeschichte von LOWA eine ganze Menge. Im Jahr 1923 legte Lorenz Wagner, einer von drei Söhnen des Schuhmachers Johann Wagner, im bayerischen Jetzendorf den Grundstein für die Marke LOWA. Er selbst war gelernter Schuhmacher und verdiente sich als Musikant auf Hochzeiten und anderen Festen das nötige Geld, um die für das Schuhmacherhandwerk unerlässlichen Maschinen zu kaufen. Auch seine Brüder machten sich selbstständig – Hans Wagner gründete parallel dazu die Marke HANWAG mit Sitz im nahen Vierkirchen, Adolf Wagner sollte mit der Schuhmarke Hochland ebenso erfolgreich werden.

 

 

Zunächst taucht die Firma, die später in LOWA umbenannt wird, als „Ilmtaler Sportschuhfabrik“ in den Dokumenten auf. Bereits 1930 hatte Lorenz Wagner seinen Betrieb zu einer kleinen Fabrik mit mehreren Mitarbeitern ausgebaut. Wurden anfangs hauptsächlich Haferlschuhe aus Leder hergestellt, so konzentrierte man sich später auf Berg- und Skischuhe aus Leder. Mit dem Aufkommen des Alpinsports florierte das Geschäft, bis man sich kriegsbedingt auf Gebirgsjägerstiefel konzentrierte.

 

 

LOWA 100 jahre Jubiläum: Josef Lederer

Josef Lederer

 

 

Die Nachkriegsjahre bringen die erste Zäsur – die krisengeschüttelte „Ilmtaler Sportschuhfabrik“ wird in LOWA umbenannt – der Markenname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Lorenz Wagner zusammen. Der Firmengründer stirbt 1953 – seine Tochter Berta und ihr Mann Josef Lederer, ein ehemaliger Lehrling von Lorenz Wagner, führen das Unternehmen gemeinsam mit Bertas Bruder aus dem Konkurs. In den folgenden Jahren macht sich die Marke LOWA einen Namen als Ausstatter berühmter Alpinisten auf Hochgebirgsexpeditionen und fertigt in Jetzendorf Maßschuhe für Bergsteiger aus aller Welt. Das Geschäft floriert wieder.

 

 

LOWA 100 jahre: Gruppenfoto von 1953

Firmenausflug 1953

 

 

Die nächste Zäsur kommt in den Jahren 1992/93: Die mittlerweile in dritter Generation geführte Marke gerät durch unternehmerische Fehlentscheidungen erneut in Schwierigkeiten. Die Schuhfabrik in Jetzendorf wird schließlich an die italienische Firma Tecnica verkauft – ein Unternehmen, das zur gleichen Zeit wie LOWA mit ähnlichen Produkten gestartet war. Mit dem Kauf von LOWA sichert sich Tecnica eine wichtige Position auf dem Alpinschuhmarkt. Tecnica verlagert das Skischuhgeschäft von LOWA nach Italien und stellt die Skischuhproduktion von LOWA 2008 endgültig ein. Unter dem Dach von Tecnica konzentriert sich LOWA in Jetzendorf fortan ganz auf Outdoor- und Bergschuhe. Mit Erfolg, denn durch Umstrukturierungen, Erweiterungen und technische Weiterentwicklungen erreicht die Marke im Jahr 2000 einen Absatz von einer Million Paar Schuhen. Das einst 15 Quadratmeter kleine Firmengebäude wächst auf 7000 Quadratmeter.  

 

 

LOWA Übernahme durch Tecnica:

Übernahme durch Tecnica: LOWA Geschäftsführer Riethmann mit Tecnica-GF Zanatta

 

 

Heute ist LOWA eine der führenden Marken im Segment Berg- und Outdoorschuhe in Deutschland, Österreich und der Schweiz und beschäftigt über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die bayerische Schuhmarke exportiert auch in andere Märkte – mittlerweile sind LOWA-Schuhe in 80 Ländern der Welt erhältlich. Produziert wird in Europa: bei Partnern in der Slowakei, Bosnien, Italien und Kroatien. Neben dem 100. Geburtstag kann das Unternehmen 2023 auch das dreimillionste produzierte Paar Schuhe feiern. Wir gratulieren!

 

 

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