Testbericht: Dynafit Ultra 100 Trailrunning Laufschuh

Allein bei Dynafit ist die Auswahl an Trailrunningschuhen riesig. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr einen starken Vertreter von Dynafit getestet. Unser Runningexperte in der Filiale Wielenbach, Mirko Schohn, war mit dem Dynafit Ultra 100 unterwegs.

Achtung: Seit unserem letzten Test hat Dynafit einige Änderungen am beliebten Ultra Modell vorgenommen. Hier die Änderungen an den Modellen Sommer 2024 im Überblick:

Die Schnürung ist nicht mehr verdeckt
Neuer, breiterer Sohlenaufbau mit Vibram statt POMOCA & 4 mm Stollen
Luftigeres Mesh-Obermaterial
Leichter: 289/299 Gramm (Damen- / Herrenversion)

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Dynafit Ultra 100: Mirkos Urteil

Beim Auspacken fiel mir sofort die üppige Sohlenkonstruktion auf, die viel Dämpfung versprach. Genauso wie der Name des neuen Sprösslings aus Südtirol: Dynafit Ultra 100.

Kann ich damit meinen ersten K 100 laufen? Wir werden sehen.

Optisch knüpft der Schuh an die mutige und auffällige Farbgebung von Dynafit an. Außerdem habe ich bei der ersten Begutachtung festgestellt, dass der Trailrunningschuh sehr gut verarbeitet ist und keine Klebereste oder ähnliche Mängel aufweist. Als Herzstück des Schuhs sehe ich die hochwertige Pomoca-Außensohle. Diese ist mit einem feinen, aber gut ausgeprägten Profil versehen. Der Ultra 100 soll bei Dynafit ein Produkt für die langen Kanten sein.

ERSTE ANPROBE

Der Ultra 100 bietet viel Platz für den Fuß. Das relativiert sich allerdings, wenn man weiß, wie eng und sockenähnlich die anderen Modelle von Dynafit sitzen. Zehenfreiheit also, check. Etwas fummelig ist die Anpassung des Schuhs im Vorfußbereich. Dort verhindert die zwar sinnvolle, aber den Zugang erschwerende Abdeckung der Schnürsenkel eine problemlose Anpassung des Trailschuhs. Dank der hervorragenden Passform ist dies aber nur selten nötig. Trotzdem habe ich mich gefragt, warum die Südtiroler nicht auf das bewährte Quick-Lace-System setzen. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber sagen: Die Schnürsenkel sind so konstruiert, dass sie sicher halten, nichts verrutscht oder sich löst und man ständig nachschnüren muss. Nach dem Schnüren können die Schnürsenkel sicher in der Hülle verstaut werden – bis zum Ende des Rennens.

ERSTER LAUF

Der Dynafit Ultra 100 fühlt sich auf dem Trail weicher an als der ,,Schnelle Rote“ von Salomon, aber direkter als die Speedziege von Hoka. Die Außensohle wirkt sehr griffig, meiner Meinung nach fehlerverzeihender als die Megagrip-Sohle von Vibram. Positiv aufgefallen ist mir auch die gerockte Sohle in Verbindung mit dem 6 mm Drop. Dadurch rollt der Schuh sehr gut ab. Das ist bei einem Laufschuh für die langen Distanzen auch unabdingbar. Das habe ich auf einer sehr langen Runde getestet, wo es auf den letzten 20 Kilometern genau darauf ankam.

Weitere Läufe:

Jetzt geht’s in die Berge. Wenn es zwei Dinge gibt, die der Ultra 100 wirklich gut kann, dann ist es das Bergauf. Ob Wurzeln, Stufen oder Waldboden, egal, der Ultra 100 hat mir bergauf viel Spaß gemacht. Zum anderen, und das haben sich die Südtiroler Ingenieure wohl auch gedacht, wer gut bergauf kommt, muss auch gut bergab kommen. So gibt der Ultra 100 dem Läufer immer ein sicheres Gefühl und gute Kontrolle. Besonders hervorzuheben ist der seitliche Halt des Schuhs. Durch die dicke Zwischensohle wirkt der Schuh optisch instabil, was ich aber in keiner Weise bestätigen kann. Ich hatte meinen Lauf immer unter Kontrolle.

Fazit:

Der Ultra 100 ist für mich die eierlegende Wollmilchsau unter den Trailrunningschuhen aus dem Hause Dynafit.

Sein Einsatzspektrum ist nicht nur auf 100km Ultra-Distanzen beschränkt. Er ist auch ein durch die dicke Zwischensohle etwas eingeschränkter, aber immer lauffreudiger und schneller Schuh. Mit ihm macht es auch Spaß, auf der kurzen Hausstrecke durch den Wald zu joggen. Die Pomoca-Außensohle greift auf fast jedem Untergrund hervorragend. Wo sie leichte Schwächen zeigt: bei losen Kieselsteinen auf festem Untergrund und auf feuchten Wurzeln.

Die großzügige Dämpfung des Schuhs ist für den Einsatzzweck gut genug, um Komfort und Kontrolle im Gleichgewicht zu halten. Auf langen Strecken rollt und rollt und rollt der Schuh einfach.