Skitour ABS A.LIGHT

ABS A.LIGHT Lawinenrucksack im Test

ABS bringt mit dem A.LIGHT einen kleinen, feinen Lawinenrucksack auf den Markt. Der sieht schon mal super aus, aber kann der auch was? Unser Ambassador Robert Werner von der Flow Valley Crew hat ihn für uns getestet.

 

Futuristischer Lawinenrucksack ABS A. Light    


Heute darf ich den Lawinenrucksack vom Lawinen-Airbag-Pionier ABS testen. Das neue Hightech Modell für Freerider und Variantenfahrer. Mit Spannung öffne ich das Paket von Sport Conrad, das heute früh schon der Postbote, bei eisiger Kälte, vor die Tür gestellt hat. Ich staune nicht schlecht als ich den Rucksack auspacke. Der erste Gedanke: Holy shit was für ein cleanes Design! Von der Haptik erinnert die Base Unit eher an einen eine überdimensionale Aufbewahrungsbox für eine Action Cam. Im schicken metallgrau kommt die minimalistische „Ready to Ride“ Base gerade mal auf 2,9 Kg in Größe L.  Da die BaseUnit speziell auf die Zielgruppe Varianten- und Offpistfahrer ausgelegt ist, wurde auf unnötiges Packvolumen verzichtet. So bleibt der Rucksack kompakt und stört nicht beim Powdern. Dennoch gibt der Rucksack 10 Liter Packvolumen für LWS Ausrüstung, Brille, Powerriegel, Handy, Trinkblase usw. her. Ich bin auf jeden Fall froh, dass mir auch der Extension Pack mit 25 Liter mitgeliefert wurde, damit ich Harscheisen, Wechselklamotten und Brotzeit für mein morgige Splitboardtour darin verstauen kann.  Mit dabei ist auch noch eine Carbonkartusche, mit der die Baseunit jetzt auf eine Gesamtgewicht von 3180 Gramm kommt.

 

 Gridlab-System-mit-Snowboard

 

Packen des Rucksackes


Alle notwendigen Utensilien sollen sich, lt. ABS, im 10 Liter Basis Modell verstauen lassen. Beim Packen fällt sofort auf wie durchdacht die Logistik des A. LIGHT ist. Trotz den minimalistischen 10 Litern ist man hier bestens organisiert.

 

LWS Ausrüstung

Lawinenschaufel, Sonde und Erste Hilfe Pack finden in dem Rescunit Sicherheitsfach platz. Dieses kann, im Notfall durch die rote Schlaufe mit einem einzigen Handgriff herausgezogen werden, sogar wenn der Rucksack noch am Rücken ist.  Durch kräftiges ziehen der Schlaufe öffnet sich der Reißverschluss der Rescunit automatisch und spart wertvolle Zeit bei der Verschütteten Suche.

 

Rescunit-Sicherheitsfach

 

Brille

Auch für die Brille gibt es ein extra gepolstertes Fach an der Oberseite des Rucksacks.

 

Handy

Ein richtig gutes Feature ist die isolierte Tasche fürs Handy an der rechten Seite auf Höhe des Hüftgurtes. So kann ein temperaturbedingter Akkuverlust auf Tour vermieden werden. Der Reißverschluss ist super easy zu bedienen, auch wenn der Rucksack auf den Rücken geschnallt ist. So ist der Zugriff auf das Handy  jeder Zeit leicht zu gewährleisten, vor allem wenn hin und wieder ein Erinnerungsfoto von der Tour schossen werden will.

 

Kleinteile: Schlüssel, Minitool, Fellwachs usw.

Im Hüftgurt befinden sich beiderseits geräumige Seitentaschen, für schnellen Zugriff während der Tour. Ideal für Kleinteile oder mal einen Riegel zwischendurch.

 

Hüfttasche-Kleinteile

 

Trinkblase

Die gängigen Trinksysteme finden auch in der Base Unit Platz. Der Trinkschlauch wird einfach durch die gepolsterten Schultergurte geführt.

 

Das Gridlab-System


Nachdem ich mich mit dem Innenleben des A.LIGHT beschäftigt habe, sehe ich mir die Befestigungsmöglichkeiten am Rucksack genauer an. Hier heißt das Zauberwort von ABS: Gridlab . Mit den zwei standardmäßig mitgelieferten, universellen UniGrid Straps, lässt sich sicher ein Snowboard, Jacke usw. befestigen. Die UniGrid Straps können in verschiedenen Positionen an den beiden seitlichen Flaps angebracht werden. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, Ausrüstung und Zubehör sicher am Rucksack zu befestigen.

 

Diagonale Skihalterung

Der A.LIGHT Rucksack verfügt über eine integrierte, diagonale Befestigungsmöglichkeit für Ski. Die untere Schlaufe der Skibefesteigung befindet sich in der linken Hüfttasche. In dieser werden die Ski von oben eingefädelt. Die obere Schlaufe ist in der Netztasche des Patronenfachs. Diese Hakenschlaufe wird von oben über die Ski geführt, am Gurtband des rechten Schultergurtes eingehängt und festgezurrt. Das Paar Ski sitzt dann bombenfest am Rucksack. Da wackelt und baumelt nix. Und wieder wird die ceane Optik des Rucksacks nicht gestört, auch nicht durch die Befestigungsmöglichkeiten. Einfach raffiniert gelöst diese Schlaufenverstauung von ABS.

 

Helm

Es gibt eine Helmhalterung für den A.LIGHT, mit der der Helm entweder mittig oder weiter oben vom Schwerpunkt befestigt werden kann. Allerdings muss diese, als Zubehör, separat dazu gekauft werden. Ein bisschen schade bei dem Preis. Standardmäßig wird der Helm zwischen den Flaps mit den beiden Unigrid Straps befestigt. Dabei sorgt die Brillenhalterung des Helms, zusammen mit den UnitGrid Straps, für einen sicheren Halt. Trotz diesen Straps wirkt der Rucksack optisch, sehr clean und aufgeräumt.

 

Pickel

Wird ein Extension Pack verwendet lassen sich bis zu zwei Eispickel einfach und, zwischen dem Extension Pack und der Base, sicher verstauen. Wieder mal clean ohne Ende.

 

 

Das Tragesystem


Wohl eines der wichtigsten Kaufkriterien beim Rucksack ist das Tragesystem. Der A.LIGHT wird in zwei Rückenlängen angeboten und zwar in Gr. S/M und L/XL.  In meinem Fall habe ich die L/XL Variante bei einer Körpergröße von 187cm getestet. Schon beim ersten Anpassen der Schultergurte überkam mich der absolute WOW Effekt. Die Rückenpolsterung schmiegt sich direkt an die Wirbelsäule an und man fühlt sich sofort eins mit dem Rucksack. Natürlich ist auch ausreichend Polsterung vorhanden damit, im Falle eines Sturzes, die Sonde und Schaufel im Rückenfach nicht zu spüren sind. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Fine Tuning die Rückenplatte mit zwei biegsamen Aluverstrebungen individuell anzupassen. In meinem Fall hat sich gleich alles perfekt angefühlt, selbst als ich ein Snowboard am Rucksack befestigt hatte. Der Tragekomfort ist fantastisch, da drückt nichts und es fühlt sich an, als wäre ich  mit der Baseunit verschmolzen. Gerade die Variantenfahrer und Freerider, die gern im Gelände spielen, werden dieses Gefühl lieben. Die angenehm gepolsterten Schultergurte werden durch den einfach zu bedienenden Brustgurt mit Magnetverschluss optimiert. Der lässt sich super easy mit den Handschuhen schließen. Auch der Hüftgurt mit seinen zwei Seitentaschen und Metallverschluß sitzt genau richtig und bietet eine gute Möglichkeit den Rucksack optimal zu fixieren. Die überstehenden  Gurte werden lässig mit einem Klettverschluss fixiert und aufgeräumt. Und wieder ein cleanes Design. Achja, sogar die Standardbeinschlaufe, die im Falle eines Lawinenabgangs dafür sorgt, dass der Rucksack nicht über den Kopf gezogen wird, kann zum Transport sauber in einer speziellen Tasche im Hüftgurt verstaut werden. Hier hat einfach alles seinen Platz.

 

Rückenpolster

 

Das Airbag System


Als Erfinder des Lawinenairbags hat ABS 1985 den Wintersport revolutioniert. Nach wie vor gilt das ABS TwinBags System als goldener Standard. Im Notfall lösen zwei, voneinander unabhängige, Airbags aus, wodurch die Wahrscheinlichkeit an der Oberfläche zu bleiben deutlich erhöht wird. Das bewährte pyrotechnische Auslösesystem hat sich über Jahrzehnte bewährt. Der Auslösegriff ist zudem höhenverstellbar.

 

Extension System


Das Packvolumen des A.LIGHT lässt sich mit verschiedensten Extension Packs vergrößern. Es stehen 15 und 25 Liter zur Verfügung. In meinem Fall habe ich den 25 Liter Pack getestet. Die richtige Wahl für ausgiebige Tages- und Mehrtagestouren. Hier können Brotzeit, Wechselklamotten, Felle, Harscheisen usw. perfekt verstaut werden. Zur Befestigung an der Baseunit werden Aluminium-Riegel an der Oberseite und Unterseite in die Befestigungsschlaufen eingefedelt. Zusätzlich wird der Extension Pack mit Klettverschüsssen der Länge nach an den Flaps fixiert. Das ausgeklügelte Andocksystem lässt mich vergessen, dass der Rucksach aus zwei Teilen besteht. Auch der Schwerpunkt verändert sich nicht.

 

ALIGHT-mit-Extensionpack-25l

 

Fazit


Der A.LIGHT ist ein Multitalent unter den Lawinenrucksäcken. Hier kommen Variantenfahrer/ Freerider, die auch gerne eine längere Skitour machen, voll auf Ihre Kosten. Die Baseunit ist leicht genug um im Gelände zu spielen und auch bei Drops stört der A.LIGHT durch die gute Passform und das geringe Gewicht null. So ist man auch beim Variantenfahren sicher unterwegs. Wenn es dann doch mal auf eine ausgedehnte Tagestour geht, einfach den Extension Pack ranzippen und der A.LIGHT verwandelt sich in einen vollwertigen Tourenrucksack. Wer den Rucksack mit all seinen Features nutzen möchte kommt um gewisses Zubehör nicht herum. Da wäre zum einen die Helmhalterung , die echt praktisch ist, wenn man bereits ein Snowboard mit den UnitGrid Straps befestigt hat. Ein bisschen schade, dass diese im Preis nicht inbegriffen ist. Wer seitlich die Ski befestigen will, braucht noch SkiGrid Pro Straps, die ebenfalls nicht im Lieferumfang enthalten. Außerdem empfehle ich, für das RescUnit-Sicherheitsfach das passende ABS A.Ssure Set zu bestellen. Das LWS Set aus Sonde und Schaufel ist super kompakt und auf das ResUnit Sicherheitsfach perfekt abgestimmt. Meine Lawinenschaufel vom Black Diamond wollte da nicht so recht reinpassen. Das cleane Produktdesign hat mich total überzeugt. Super ästhetisch aber auch super funktionell. Da baumelt kein unnötiger Strap am Rucksack. Ich empfehle Euch vor dem Gebrauch erstmal die Gebrauchsanweisung zu lesen. Der Rucksack kann einfach so unglaublich viel. War auch bei mir eine Prämiere.

 

Viel Spaß damit und stay safe!