Salomon Speedcross 6

Das Familienunternehmen Salomon, welches sich anfangs noch auf Wintersport spezialisierte, nahm 1998 die junge Disziplin des Trailrunnings zu seinen Kernbereichen auf. Das französische Unternehmen achtet seit der ersten Stunde darauf, technischen Fortschritt mit stylischem Design zu kombinieren. In wohl keinem anderen Bereich ist Salomon hierfür so berühmt wie beim Thema Running, schließlich war sie mit ihren zahlreichen Innovationen schon immer eine der weltweit populärsten Laufmarken.

In den frühen 2000er Jahren entwickelte Salomon ein neues Schuhmodell, um dem Bedarf an immer schnellerem und leichterem Schuhwerk gerecht zu werden. Inspiriert von lokalen Rennen und von Athleten, hatte der Salomon-Schuhdesigner Reglan Berger eine Idee für einen Schuh, der leicht, griffig und stabil sein sollte. Er hieß Speedcross und war für das schnelle Laufen in den Bergen konzipiert, während er die Füße vor Steinen und Hindernissen schützte und Stabilität auf nassen Felsen und im Schlamm bot.

Sechzehn Jahre nach der Veröffentlichung dieses Schuhs präsentiert Salomon den Speedcross 6, der dem ursprünglichen Modell als griffiger, leichter und schützender Trail-Schuh treu bleibt.

 

Speedcross 6

 

SPEEDCROSS 1: Vom Bergrennen zum Trailrunning


Reglan Berger, Designer bei Salomon Footwear, beobachtete, wie seine Kollegen in den Bergen rund um Annecy liefen und an Bergläufen wie dem klassischen Montée de la Tournette teilnahmen, einem Rennen, bei dem 2.000 Höhenmeter zu einem der berühmtesten Gipfel rund um den Lac d’Annecy bewältigt werden mussten. Aufbauend auf dem „Fast & Light“-Ansatz, für den die Marke bekannt geworden war, hatte Reglan eine Vision.

 

„Die Grenzen des Bergrennsports zu verschieben bedeutete, ein federleichtes Produkt zu entwickeln, das schnell und wendig ist, selbst in schwierigstem, abschüssigem Gelände.“ – Reglan Berger

 

Der Speedcross, mit einem niedrigen Profil und einem robusten Look, nahm allmählich Gestalt an. Die Sohle sorgte mit ihrem Stollenprofil ganz gleich bei welchen Bedingungen und im steilen Gelände für guten Grip. Aufgrund von Budgetbeschränkungen konnte der Schuh nur unter Verwendung bestehender Komponenten entwickelt werden. Die Außensohle wurde vom XA Harrier mit tiefem Profil abgeleitet. Das traditionelle Chassis wurde durch eine Federkonstruktion ersetzt, die die Zwischensohle verdeckt. Diese Konstruktion sorgte für die nötige Agilität, um in den Bergen schneller zu laufen, und schuf zusätzlich einen besseren Abrollvorgang.

 

SPEEDCROSS 2: Auf der Suche nach der Salomon Footwear DNA


Der Speedcross 2 wurde auf der Grundlage des Originals entwickelt, mit dem Ziel, die Essenz des Speedcross 1 beizubehalten und ihn gleichzeitig noch zugänglicher und besser als Salomon-Schuh erkennbar zu machen. Das Ende der 2000er Jahre war eine entscheidende Zeit für Salomon, als das Unternehmen in den Bereichen Wandern und Bergrennen an Bedeutung gewann. Das Team wollte den Abenteuersport auf die nächste Stufe heben und der Speedcross war die offensichtliche Wahl, um dies zu tun. Die Designer waren auch auf der Suche nach der Salomon-DNA: Was haben alle Schuhe von Salomon gemeinsam, und wie können sie das in den Produkten darstellen? Die Antwort wurde in einer Technologie gefunden: der SensiFit, die den Fuß von der Zwischensohle bis zum Schnürsystem umschließt und somit am ganzen Fuß für eine sichere, nah am Fuß liegende und geradezu individuelle Passform sorgt.

Das Ergebnis war ein leistungsstarker, robuster, aggressiverer Schuh, der dank seiner einzigartigen Designelemente leicht als Salomon-Schuh zu erkennen war.  Obwohl der Schuh immer noch gut ankam, bemerkten einige Athleten fehlende Stabilität unter der Ferse, da das Chassis entfernt worden war. Dies sollte in der nächsten Generation behoben werden und schließlich zum kommerziellen Erfolg des Speedcross führen.

 

SPEEDCROSS 3: STABILITÄT UND ERFOLG BEI DER BREITEN ZIELGRUPPE


Die nächste Generation des Speedcross kam 2011. Warren Bosomworth lieferte 2010 den ersten Prototyp des Speedcross 3. Das positive Feedback von Salomons Fell Running- und Trail Running-Athleten führte zu einem richtigen Briefing für einen dritten Speedcross. Die neue Generation hatte eine überarbeitete, breitere Ferse für mehr Stabilität, ein nahtlos verschweißtes Obermaterial, eine stärker gedämpfte EVA-Zwischensohle und tiefere Stollen auf der Außensohle, die sich beim Aufprall verformen. Die Ästhetik des Schuhs blieb unverändert, wobei die SensiFit-Konstruktion und das PowerBand auch beim Speedcross 3 gut sichtbar sind.

Der Speedcross 3 war wie seine Vorgänger ein Performance-Schuh, und die Trail-Läufer von Salomon waren sehr angetan von ihm. Nachdem er 2007 seinen ersten Speedcross ausprobiert hatte, lief der schottische Bergläufer Tom Owens von 2008 bis 2011 alle seine Trail-Rennen mit dem Speedcross 2 und 3. Er gewann den Transalpine Run 2009 und 2010, die Syraid-Weltmeisterschaften in Italien 2010 und das Sentiero delle Gringe Skyrace Finale 2011.

Der Speedcross 3 löste die Stabilitätsprobleme früherer Versionen und bestätigte, dass dieses einzigartige Design nicht nur in der Welt des Trailrunnings erstaunliches Potenzial hat. Bis 2015 hatte Salomon mehr als 20 Millionen Paar Speedcross verkauft.

 

Speedcross 6

 

SPEEDCROSS 4: DAS OPTISCHE UPDATE


Christophe Borlet, ein weiterer Salomon-Designer, der an der Weiterentwicklung dieses Schuhs arbeitete, hatte Angst, die Ikone, die der Speedcross 3 geworden war, zu sehr zu verändern. Dennoch gab es einige Aspekte, die optimiert werden mussten, darunter der Bereich des Schuheinstiegs, der sich recht schnell abnutzte. Mit dem Speedcross 4 wurde versucht, den Schuh niedriger zu machen und die Stollen für bessere Zugänglichkeit zu verändern. Der Speedcross 4 war zwar kommerziell erfolgreich und verkaufte sich besser als der beliebte Vorgänger, aber dieses Update nahm dem Speedcross das, was ihn erfolgreich machte: seine aggressive Silhouette mit den klobigen Stollen.
Das Feedback des Pariser Ladens The Broken Arm und des deutschen Designers Boris Bidjan Saberi, die beide mit Salomon im Bereich Footwear zusammengearbeitet hatten, war, dass dieser Speedcross 4 die Einzigartigkeit der vorherigen Versionen wegnahm und versuchte, ihn in die Trailrunning-Form zu bringen. Obwohl er immer noch erfolgreich war, wollten die Designer zum Ursprung des Speedcross zurückzukehren.

 

SPEEDCROSS 5: NEUGESTALTUNG EINER LEGENDE


Um den Speedcross 5 zu gestalten, wollte der Salomon-Designer Baptiste Tarenne die ursprüngliche DNA des Schuhs wiederfinden, um dem treu zu bleiben, was ihn zu einer Ikone gemacht hat. Er wollte ihm seine athletische Silhouette und das aggressive Stollenprofil wiedergeben. Die Herausforderung bestand darin, den Schuh auf eine neue und moderne Weise zu entwickeln.

Der Speedcross 5 hat ein höheres Profil, mehr Stollen an der Außensohle, mehr Komfort sowie eine bessere Passform am Fuß und kehrt zu all dem zurück, was den Speedcross über die Jahre zu einer Ikone gemacht hat. Er wurde entwickelt, um mehr Komfort und mehr Grip zu bieten, mit größeren Profilen und einer größeren Bodenplatte.
Der Schuh war auch ein Hit bei urbanen Konsumenten und sogar bei Designern aus der Modewelt. Die Farben des Speedcross 5 wurden nicht nur für ein sportliches Publikum entworfen. Kurz gesagt, der Schuh sollte auch über die Welt des Trailrunnings hinaus tragbar sein.
 

 

Speedcross 6: Der Schuh, der Geschwindigkeit auf die Trails brachte


Der Speedcross 6, welcher seit Juli 2022 erhältlich ist, bleibt den Wurzeln der Speedcross-Familie treu, hat aber weniger Gewicht (298 g) und eine stärkere, griffigere Verbindung zum Boden bei nassen Bedingungen. Eine aktualisierte Außensohle mit Yförmigen Stollen, die den Schlamm schneller abtransportieren, sorgen für den verbesserten Grip. Der Schuh bietet außerdem den klassischen Speedcross-Komfort dank eines überarbeiteten, fußgerechten Obermaterials, das sowohl funktionell als auch modisch ist. Die Sensifit-Konstruktion sorgt für präzisen Halt, und die EnergyCell+-Zwischensohle bietet Dämpfung unter den Füßen. 
Das Design des Schuhs erinnert an den reifenähnlichen Look, der Reglan Berger inspirierte, als er den allerersten Speedcross entwarf. Guillaume Salmon, der den neuen Speedcross 6 entworfen hat, wollte den modernen Look des Speedcross 5 beibehalten, sodass das Design des Schuhs in Schwarz genauso gut funktioniert wie in auffälligeren Farben.
 

 

SPEEDCROSS: VON DEN TRAILS AUF DIE STRASSE 


Im Laufe der Jahre hat sich der einzigartige Look des Speedcross nicht nur bei Designern und Trailrunnern durchgesetzt. Als der Pariser Modehändler The Broken Arm 2015 mit Salomon Kontakt aufnahm, um den Snowcross-Schuh zu verkaufen – ein Ableger des Speedcross, der mit einer hohen Gamasche und einer komplett wasserdichten Konstruktion für das Laufen im Schnee konzipiert ist, wurde klar, dass der Speedcross ein großes Potenzial für die Stadt hat.

Die ikonische Silhouette des Speedcross 3 wurde seitdem mehrfach mit neuen Farbpaletten und Farbverläufen überarbeitet. Dieser originale, einzigartige Look erlaubt es den Designern, mit jedem Element zu spielen, Details hinzuzufügen und den Schuh anzupassen, um ihm einen anderen Reiz zu verleihen.
Der Speedcross 4 wurde auch in Zusammenarbeit mit Palace, einer Skateboard-Marke aus London, überarbeitet.

Obwohl sich der Einsatzzweck des Schuhs im Laufe der Zeit gewandelt hat, bleibt der Speedcross eine Ikone, und der neue Speedcross 6 der DNA seiner Vorgänger treu: schnelles Laufen in den Bergen.